Thüringen: Fall Mary-Jane:Polizei sucht nach Mann mit Baseballcap

Nach dem Mord an der kleinen Mary-Jane im thüringischen Zella-Mehlis fahndet eine Sonderkommission der Polizei nach einem Mann, mit dem die Siebenjährige zuletzt gesehen wurde.

Mit Hochdruck sucht die Polizei nach dem Mörder der siebenjährigen Mary-Jane aus Zella-Mehlis. Inzwischen wurde ein Phantombild veröffentlicht, das einen Mann zeigt, der mit der Siebenjährigen kurz vor ihrem Tod gesehen wurde. Er soll Zeugenaussagen zufolge am späten Freitagnachmittag ein "zeitweiliger Begleiter" der Erstklässlerin gewesen sein. Der Gesuchte soll etwa 40 Jahre alt sein, eine schlanke Statur und einen Drei-Tage-Bart haben. Auffällig sei sein graues Baseballcap gewesen, hieß es.

Polizei sucht mit Phantombild Begleiter von Mary-Jane

Mit diesem Phantombild, das die Polizeidirektion Suhl veröffentlichte, sucht die Sonderkommission nach einem Mann, mit dem Mary-Jane am 24. Juni in Zella-Mehlis gesehen wurde.

(Foto: dpa)

In dem Fall ist eine Sonderkommission mit 50 Polizisten im Einsatz, unterstützt von mehr als 50 weiteren Spezialisten, wie ein Polizeisprecher in Suhl sagte. Die Soko gehe Dutzenden Hinweisen nach - auch aus dem Internet. Die Beamten setzen ihre Hoffnungen auch auf den verschwundenen roten Schulanzen des Mädchens. Er war nicht bei der Leiche gefunden worden.

Mary-Jane war am Freitagnachmittag nicht von der Schule zurückgekehrt. Wanderer hatten am Samstag ihre Leiche in einem Bach unweit ihres Wohnhauses gefunden.

Weiße Rosen für Mary-Jane

Während die Ermittlungen in vollem Gange sind, gedachten in der Magdalenenkirche von Zella-Mehlis am Montagabend mehrere hundert Kinder und Erwachsene mit einem Trauergottesdienst der getöteten Mary-Jane. Auch Landtagspräsidentin Birgit Diezel, Innenminister Jörg Geibert (CDU) und Kultusminister Christoph Matschie (SPD) waren unter den Besuchern der voll besetzten Kirche.

Viele Besucher kamen mit weißen Rosen oder Plüschtieren. Vor dem Altar brannten unzählige Teelichter für das Mädchen. "Unser kleiner Engel, unser leuchtender Stern", hatte jemand mit Filzstift auf einen Zettel geschrieben. Daneben mehrere Notizen in krakeliger Kinderschrift. Viele Mitschüler von Mary-Jane waren mit ihren Eltern gekommen.

Das unfassbare Verbrechen sei ihm sehr unter die Haut gegangen, sagte Matschie nach der Andacht. Ein gutes Gefühl gebe ihm aber die Anteilnahme der Menschen in Zella-Mehlis. Das Wichtigste für die Angehörigen sei nun zu wissen, dass sie in ihrer Trauer nicht alleine sind, sagte der studierte Theologe. In der Kirche sprach er der Mutter des getöteten Mädchens sein Beileid aus. Am Morgen bereits hatte Matschie die Grundschule "Friedrich Schiller" besucht, in der Mary-Jane in die erste Klasse gegangen war. "Es ist ein Verbrechen, das unfassbar ist und das die ganze Stadt erschüttert und mitgenommen hat", sagte er.

Auch Innenminister Geibert zeigte sich sehr betroffen, warnte aber auch eindringlich vor Spekulationen über den Täter, die die Ermittlungen der Polizei behindern könnten.

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