Thüringen:15-Jährige prügeln mit Eisenstange auf Erzieherin ein

Erst als sie sich tot stellte, ließen sie von ihr ab: Brutal haben zwei 15-jährige Heimkinder im thüringischen Mühlhausen ihre Erzieherin angegriffen. Nun hat die Staatsanwaltschaft Haftbefehl beantragt: Sie wirft den Jugendlichen versuchten Mord vor.

Nach dem brutalen Angriff auf eine Heimerzieherin hat die Staatsanwaltschaft Mühlhausen Haftantrag gegen zwei 15-Jährige gestellt. Sie wirft ihnen versuchten gemeinschaftlichen Mord vor, wie ein Sprecher der Ermittlungsbehörde sagte.

Die beiden Bewohner des Kinderheims im nordthüringischen Mühlhausen hatten in der Nacht auf Donnerstag die 56-jährige Betreuerin mit einer Eisenstange geschlagen und schwer verletzt. Sie hatten erst von ihr abgelassen, als sie sich tot stellte. Danach stahlen sie eine Geldkassette mit etwa 1000 Euro und flohen mit einem gestohlenen Auto, das kurz darauf im Graben landete.

Die Polizei setzte bei der Fahndung nach den Tätern auch einen Hubschrauber mit Wärmebildkamera sowie einen Fährtenhund ein. Die 15-Jährigen wurden schließlich am Donnerstagvormittag auf dem Bahnhof im hessischen Gießen festgenommen.

Die Teenager, die aus dem südthüringischen Meiningen und dem hessischen Reiskirchen bei Gießen stammen, hätten die Tat teilweise eingeräumt, sagte der Sprecher. Allerdings gebe es in der Darstellung der Tatabläufe noch Lücken. Sie hätten "weg gewollt", sagte er zum möglichen Motiv.

Bei dem Heim handelt es sich nach Medienberichten um eine heilpädagogische Einrichtung. Sie habe die Jugendlichen nicht aufhalten wollen, sagte die Erzieherin nach Angaben der Staatsanwaltschaft. Die Frau habe noch unter Telefon 112 um Hilfe gerufen. Ein Kind aus dem Heim habe ebenfalls etwas mitbekommen und den Hausmeister alarmiert, der die Verletzte fand.

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