Testamentseröffnung in Südafrika:Mandelas (finanzielles) Erbe

Testamentseröffnung in Südafrika: Nelson Mandela hat sein Erbe aufgeteilt - an Familie, Mitarbeiter, seine Partei und öffentliche Einrichtungen. (Archivfoto)

Nelson Mandela hat sein Erbe aufgeteilt - an Familie, Mitarbeiter, seine Partei und öffentliche Einrichtungen. (Archivfoto)

(Foto: AFP)

Nelson Mandela war nicht nur Freiheitskämpfer und Nationalheld, sondern zum Ende seines Lebens auch ein vermögender Mann. Jetzt wurde sein Testament eröffnet.

Knapp zwei Monate nach dem Tod von Nelson Mandela ist das Testament des früheren südafrikanischen Präsidenten eröffnet worden. Mandela hinterlässt einer veröffentlichten Kurzfassung zufolge ein Vermögen von 46 Millionen Rand (knapp drei Millionen Euro). Etwa die Hälfte davon geht an seine Witwe Graça Machel; den Rest verteilte Mandela an seine Familienstiftung, seine Partei, an Bildungseinrichtungen sowie an langjährige Mitarbeiter.

Seiner Familienstiftung vermachte Mandela drei seiner Häuser, darunter vor allem seinen Besitz in Qunu, seinem Heimatdorf, wo er auch bestattet wurde. Ein Großteil der Tantiemen für seine Bücher und andere Projekte fließen ebenfalls an die Stiftung, zwischen zehn und 30 Prozent erhält der regierende Afrikanische Nationalkongress (ANC) zur Förderung der "Prinzipien der Versöhnung zwischen den Menschen Südafrikas".

Mandelas ehemalige Mitarbeiter bekommen demnach jeweils etwa 3000 Euro. Jeweils 6700 Euro gehen an zwei Universitäten und drei Schulen. Mandelas Haus in Johannesburg, in dem er am 5. Dezember im Alter von 95 Jahren starb, erbt die Familie seines verstorbenen Sohns Makgatho. Nach Mandelas letztem Willen soll es künftig als Treffpunkt für die Familie dienen, "damit sie noch lange nach meinem Tod ihren Zusammenhalt bewahrt". Seine Kinder, die sich noch zu seinen Lebenszeiten etwa 222.000 Euro geliehen hatten, dürfen den noch nicht zurückgezahlten Betrag behalten.

Mandela hatte das Testament nach Gerichtsangaben im Jahr 2004 aufgesetzt und vier Jahre später nochmals überarbeitet. Nach Angaben des Testamentsvollstreckers war praktisch der gesamte Clan bei der Verlesung anwesend. In der ursprünglichen Fassung habe Mandela bei fast jedem seiner Erben eine kleine Erklärung beigefügt, berichtete er. Demnach verlief die Verlesung ohne Zwischenfälle. Noch vor Mandelas Tod war zwischen einigen seiner nächsten Angehörigen ein bitterer Streit um sein Erbe entbrannt.

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