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Terrorismusverdacht:Kanadische Polizei entlarvt Anschlagspläne auf Fernzug

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Die kanadische Polizei hat zwei Männer festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, einen Terroranschlag auf einen Personenzug geplant zu haben. Eine Verbindung zum Anschlag in Boston gibt es nicht, wohl aber zur Terrorgruppe al-Qaida.

Kanadische Sicherheitskräfte haben nach eigenen Angaben einen Terroranschlag islamistischer Terroristen auf einen Personenzug nach New York vereitelt. Zwei Männer seien festgenommen worden. Sie hätten "Anweisungen und Unterstützung" von mutmaßlichen Mitgliedern des Terrornetzwerks al-Qaida aus Iran erhalten, teilte die Polizei in Toronto mit.

Der Anschlag hätte den Behörden zufolge auf eine Zugbrücke im Großraum Toronto verübt werden und dem Fernzug nach New York gelten sollen. Einen Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Boston-Marathon vor einer Woche gebe es nicht. Die Tat habe auch nicht unmittelbar bevorgestanden.

Festnahmen in Montreal und Toronto

Die beiden Verdächtigen seien in Montreal und Toronto festgenommen worden. Über ihre Nationalität schwiegen die Ermittler. Medienberichten zufolge handelt es sich jedoch nicht um Kanadier. Die Männer sollen an diesem Dienstag dem Haftrichter vorgeführt werden.

Die Tatverdächtigen im Alter von 30 und 35 Jahren seien von Fahndern etwa ein Jahr lang beobachtet worden. Die Männer stammten aus Montreal und Toronto, seien aber keine kanadischen Staatsbürger. Bei den Ermittlungen hätten kanadische und US-Ermittler zusammengearbeitet.

Keine Hinweise auf Beteiligung iranischer Behörden

Der Anschlag wurde nach ersten Erkenntnissen der kanadischen Polizei von einer Untergruppe der Terrororganisation al-Qaida in Iran geplant. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass die dortige Regierung etwas damit zu tun gehabt hätte, hieß es. Teheran wies eine Verbindung zu den beiden Männern entschieden zurück.

In den vergangenen Jahren waren wiederholt mutmaßliche islamistische Terroristen aus Kanada ins Visier der Fahnder geraten. So sollen an dem Angriff auf eine Gasförderanlage in Algerien Anfang des Jahres auch Extremisten aus Kanada beteiligt gewesen sein.

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Süddeutsche.de/dpa/Reuters/AFP/sst/pauk
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