Terrorismus:IS bekennt sich zu Bombenanschlag in Kairo

Terrorismus
Seit Ende Juni hat sich die Situation in Ägypten verschärft. Foto: Khaled Elfiqi (Foto: dpa)

Kairo (dpa) - Bei einem Autobombenanschlag auf ein Gebäude der Sicherheitskräfte in Kairo sind 29 Menschen verletzt worden.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Kairo (dpa) - Bei einem Autobombenanschlag auf ein Gebäude der Sicherheitskräfte in Kairo sind 29 Menschen verletzt worden.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich am Donnerstag zu dem Attentat und bezeichnete es in einer über das Internet verbreiteten Erklärung als Vergeltung für "unsere Märtyrer-Brüder". Die gewaltige Explosion war in weiten Teilen der ägyptischen Hauptstadt zu hören gewesen.

Ein Attentäter hatte am frühen Morgen im Norden Kairos vor dem Gebäude der Sicherheitskräfte einen Wagen abgestellt, der kurz danach in die Luft flog, wie das Innenministerium mitteilte. Der Täter sei auf einem Motorrad geflohen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind die meisten Opfer leicht verletzt.

In der IS-Erklärung hieß es, der Anschlag sei eine Vergeltung für die "Märtyrer von Arab Scharkas" gewesen. In dem nordägyptischen Ort hatte die Polizei im März 2014 bei Zusammenstößen sechs angebliche Extremisten getötet. Sechs weitere Männer wurden im Mai hingerichtet, weil sie damals an einer Schießerei beteiligt gewesen sein sollen, bei der auch zwei Polizisten starben.

Erst am Sonntagabend hatte Ägyptens Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi ein neues Anti-Terror-Gesetz unterschrieben, um im Kampf gegen Extremisten härter durchgreifen zu können. Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi 2013 kommt es in Ägypten immer wieder zu Anschlägen.

Seit Ende Juni hat sich die Situation verschärft. Generalstaatsanwalt Hischam Barakat wurde bei einem Bombenattentat in Kairo getötet. Fast 120 Menschen starben bei IS-Angriffen auf der Sinai-Halbinsel. Bei einem Anschlag vor dem italienischen Konsulat in Kairo kam ein Mensch ums Leben. Zuletzt entführten IS-Anhänger im Großraum Kairo einen Kroaten. Wenig später kursierte im Internet ein Foto, das nach Darstellung von IS-Unterstützern die enthauptete Leiche des Mannes zeigt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: