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Terrorismus - Ingelheim am Rhein:Mutmaßlicher Terrorist wollte "Propheten verteidigen"

Amsterdam/Ingelheim (dpa/lrs) - Ein Afghane, der im vergangenen Jahr in Amsterdam zwei Touristen niedergestochen hatte, hat seine Tat mit der Verteidigung des Islams begründet. Er habe "unehrliche und grausame Menschen" töten wollen, sagte der 20-Jährige am Montag vor Gericht. Er hatte auf dem Amsterdamer Hauptbahnhof willkürlich zwei Besucher aus den USA mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt. Eines der Opfer ist durch die Attacke querschnittsgelähmt.

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Amsterdam/Ingelheim (dpa/lrs) - Ein Afghane, der im vergangenen Jahr in Amsterdam zwei Touristen niedergestochen hatte, hat seine Tat mit der Verteidigung des Islams begründet. Er habe "unehrliche und grausame Menschen" töten wollen, sagte der 20-Jährige am Montag vor Gericht. Er hatte auf dem Amsterdamer Hauptbahnhof willkürlich zwei Besucher aus den USA mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt. Eines der Opfer ist durch die Attacke querschnittsgelähmt.

Der 20-Jährige, dessen Asylantrag in Deutschland abgewiesen worden war, wohnte in Ingelheim in Rheinhessen. Er war nach seiner Aussage aus Wut über einen geplanten und später abgesagten Karikaturen-Wettbewerb des Rechtspopulisten Geert Wilders in die Niederlande gefahren. "Ich bin in die Niederlande gekommen, um meinen Propheten zu verteidigen", sagte er dem Gericht. Er habe aber Niederländer verletzen wollen und nicht Touristen.

Nach seiner Ankunft mit dem Zug aus Deutschland hatte er in der Bahnhofshalle auf die beiden Amerikaner eingestochen. Kurz darauf war er von Polizisten niedergeschossen worden.

Dem Angeklagten wird versuchter Mord beziehungsweise Totschlag mit terroristischem Motiv zur Last gelegt. Wann das Urteil verkündet wird, ist noch unbekannt.

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