Die Attentäter
Saïd und Chérif Kouachi heißen die beiden Männer, die in der Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo zwölf Menschen töten.
Die Brüder sind in Frankreich geboren und aufgewachsen, verwaisten früh, kamen ins Heim, wurden dann von einem algerischen Paar adoptiert. Saïd, mit 34 Jahren der ältere der beiden Brüder, soll 2011 mehrere Monate in einem Ausbildungslager von Al-Qaida-Verbündeten in Jemen verbracht haben. Der 32-jährige Chérif gehörte zur Pariser Dschihadisten-Gruppe "Buttes-Chaumont", weshalb er vor einigen Jahren 18 Monate im Gefängnis saß. Dort radikalisierte er sich weiter.
Videoaufnahmen und Fingerabdrücke haben die Brüder laut Staatsanwalt Molins eindeutig als Attentäter von Charlie Hebdo überführt.
Amedy Coulibaly erschießt am Donnerstagmorgen eine Polizeibeamtin in Montrouge im Süden von Paris. Ein weiterer Beamter wird durch Kugeln schwer verletzt. Am Freitag gegen 13.30 Uhr tritt Coulibaly erneut in Erscheinung. Er tötet vier Menschen in einem koscheren Supermarkt an der Porte de Vincennes im Osten von Paris, nimmt dort 16 Geiseln. Beim Zugriff der Polizei mehrere Stunden später wird Coulibaly getötet. Die Geiseln bleiben unverletzt.
Über Coulibaly ist bekannt, dass er in der Kleinstadt Grigny südlich von Paris aufgewachsen ist. Schon früh geriet er auf die schiefe Bahn, wurde wegen zahlreicher Straftaten verurteilt. Im Lauf der Jahre radikalisierte er sich, auch durch Bekanntschaften, die er im Gefängnis gemacht hat, heißt es.
Auch die langjährige Lebensgefährtin des Terroristen, Hayat Boumeddiene, war möglicherweise an den Taten beteiligt. Details gibt Staatsanwalt Molins hierzu am Freitagabend nicht bekannt.
Verbindungen zwischen den Tätern gibt es zuhauf. Coulibaly soll Chérif Kouachi im Gefängnis getroffen haben. Seitdem sollen beide Anhänger des Terroristen Djamal Beghal gewesen sein, der damals im selben Knast einsaß. Die späteren Attentäter trafen sich auch bei der Pariser Islamistentruppe "Buttes-Chaumont". Ihre Taten stimmten die drei nach Angaben Coulibalys aufeinander ab. "Ihr Charlie Hebdo, ich die Polizei", soll der 32-Jährige am Vorabend des ersten Anschlags zu den Kouachi-Brüdern gesagt haben.
Die Opfer des Attentats
Zwölf Tote bei dem Angriff auf Charlie Hebdo, eine tote Polizistin in Montrouge und ein schwer verletzter Kollege, vier getötete Kunden des Supermarktes, dazu die drei getöteten Islamisten: 20 Tote haben die vergangenen Tage gefordert. Bei der Schießerei mit den Kouachi-Brüdern wurden zwei Polizisten verletzt, über die genaue Zahl von Verletzten im Zuge der Befreiungen ist nichts bekannt.