Unwetterlagen in den USA:Nach Überschwemmungen mehr als 20 Tote in Tennessee

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Ein Auto steckt in den Trümmern einer weggespülten Brücke in Waverly, Tennessee. (Foto: Mark Humphrey/dpa)

Etwa 20 Menschen werden noch vermisst. Der Tropensturm "Henri" hat entlang der Nordostküste weniger starke Auswirkungen als befürchtet.

Zwei große Unwetterlagen haben am Wochenende Hunderttausende Menschen in den Vereinigten Staaten getroffen: Während im Bundesstaat Tennessee bei Überschwemmungen nach starken Unwettern mindestens 21 Menschen starben, brachte der Tropensturm Henri der Nordostküste heftige Regenfälle. Tausende Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Die Folgen des Sturms waren wegen dessen abnehmender Geschwindigkeit aber weniger schlimm als befürchtet.

In Tennessee laufen die Aufräumarbeiten. Am stärksten von den Unwettern betroffen war nach einem Bericht der Tageszeitung The Tennessean die Gegend um die Stadt Waverly, etwa 90 Kilometer westlich von Nashville. Dort hätten die Rekordmengen an Regen ganze Häuser weggespült, hieß es. Außerdem seien Bäume umgestürzt und Autos mitgerissen worden. Etwa 20 Menschen würden noch vermisst,sagte der Sheriff von Humphreys County, Chris Davis. Da das Mobilfunknetz vielerorts ausgefallen sei, gingen Rettungskräfte von Haus zu Haus, um nach Vermissten zu suchen. Dabei ständen sie teilweise bis zum Hals im Wasser.

Grönland
:Der erste Regen

Erstmals seit Beginn der Wetteraufzeichnungen sind am höchsten Punkt des grönländischen Eisschildes Wassertropfen vom Himmel gefallen.

Dagegen hatte der Tropensturm Henri entlang der Nordostküste der USA trotz heftiger Niederschläge weniger starke Auswirkungen als befürchtet. Er war am Sonntagmittag (Ortszeit) nahe der Stadt Westerly im Bundesstaat Rhode Island auf die Küste getroffen und hatte dabei Geschwindigkeiten von etwa 95 Kilometern pro Stunde erreicht, wie das Hurrikanzentrum NHC mitteilte.

Im Verlauf des Sonntags wurde Henri zunächst zum Tropensturm und dann zum tropischen Tiefdruckgebiet heruntergestuft. Auf dem Weg durch den angrenzenden Bundesstaat Connecticut habe sich der Sturm bereits deutlich verlangsamt, meldete das NHC. Im Tagesverlauf werde der Regen weiter abnehmen. Da die Böden gesättigt seien, bestehe aber weiterhin ein hohes Risiko für Sturzfluten, warnte der nationale Wetterdienst.

Laut Webseite "poweroutage.us" fiel am Sonntagnachmittag zumindest zeitweise in 115 000 Haushalten der Strom aus. Auch am frühen Montagmorgen waren noch mehr als 43 000 Haushalte in Rhode Island und mehr als 7000 Haushalte in Connecticut ohne Strom.

Biden sichert Unterstützung zu

US-Präsident Joe Biden rief die Bürger trotz der sich abschwächenden Winde zur Vorsicht auf. "Wir nehmen den Sturm wegen seiner Größe, seiner Sturmfluten und wegen der Regenfälle, die er auslöst, sehr ernst", sagte er. Den Betroffenen der Flut in Tennessee drückte Biden sein Beileid aus. Er habe sein Team angewiesen, dem Gouverneur des Bundesstaates die Hilfe des Bundes zuzusagen. "Wir bieten jede Unterstützung an, die sie in diesem furchtbaren Augenblick benötigen", sagte Biden. Der republikanische Senator Bill Hagerty hatte daraufhin erklärt, dieses Hilfsangebot annehmen zu wollen.

Schon in der Nacht zum Sonntag hatten erste Regenausläufer von Henri den Bundesstaat New York und andere US-Staaten im Nordosten erreicht. In New York City musste wegen eines schweren Gewitters ein Großkonzert zum erhofften Ende der Corona-Pandemie im Central Park mit Dutzenden Stars abgebrochen werden. Die Stadt blieb am Sonntag aber trotz heftiger Regenfälle von schlimmeren Schäden verschont.

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