Terrorgefahr bei Konzerten in Wien:Taylor Swift spricht von Angst und Schuldgefühlen

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Taylor Swift bei einem ihrer Auftritt im Londoner Wembley Stadion. (Foto: Scott A Garfitt/Scott A Garfitt/Invision/AP)

Zwei Wochen nachdem ihre Konzerte in Wien wegen mutmaßlich geplanter Terroranschläge abgesagt wurden, äußert sich die Sängerin erstmals. Sie dankt den Behörden und rechtfertigt ihr Schweigen.

Taylor Swift hat sich erstmals zur Absage ihrer Konzerte in Wien geäußert. „Die Shows in Wien abzusagen war verheerend“, schrieb sie in einem Post bei Instagram zum Ende ihrer Europatournee. „Der Grund für die Absagen hat in mir ein neues Gefühl der Angst ausgelöst und eine große Schuld, weil so viele Menschen geplant hatten, zu den Shows zu kommen.“

Ursprünglich sollte Taylor Swift in der österreichischen Hauptstadt drei Konzerte spielen. Die Shows wurden allerdings wenige Stunden vor Beginn des ersten Konzertes abgesagt. Den Behörden zufolge war ein terroristischer Anschlag auf das Ernst-Happel-Stadion in Wien geplant. Zwei Terrorverdächtige wurden festgenommen: Ein 19-jähriger Österreicher, der sich im Internet radikalisiert und einen Schwur auf die Terrororganisation „Islamischer Staat“ abgelegt haben soll; bei ihm wurden Waffen und Sprengstoff gefunden. Ebenfalls in Untersuchungshaft sitzt ein 17-Jähriger, der als Gerüstbauer im Ernst-Happel-Stadion, dem Veranstaltungsort, arbeitete.

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In Österreich weisen die Nachrichtendienste den Vorwurf zurück, sie hätten früher und besser zusammenarbeiten können. Ein Verdächtiger hat inzwischen sein Geständnis zurückgezogen.

Von Cathrin Kahlweit

Der 19-jährige Österreicher mit mazedonischen Wurzeln gab zunächst zu, einen Anschlag geplant zu haben, rief sein Geständnis aber wenige Tage später über seine Anwältin zurück. Er habe „nur cool“ sein wollen, sagte seine Anwältin der Kronen Zeitung. Er sei auch kein Mitglied des „Islamischen Staates“.

In ihrem Statement schrieb Swift weiter, sie sei den Behörden dankbar, dass sie und ihre Fans „um Konzerte und nicht um Leben getrauert haben“. Swift erklärt in der Mitteilung auch ihr Schweigen. Sie habe ihre Energie darauf verwenden wollen, dabei zu helfen, die Menschen in London zu schützen. Dort spielte Swift zum Abschluss ihrer „Eras“-Tour fünf Konzerte. „Um es ganz klar zu sagen: Ich werde nicht öffentlich über etwas sprechen, wenn ich denke, dass es jene provozieren könnte, die den Fans, die zu meinen Shows kommen, Schaden zufügen wollen“, schrieb Swift. In einem Fall wie diesem bedeute „Schweigen“, sich zurückzuhalten und auf den richtigen Zeitpunkt zu warten, um sich zu äußern. Ihre Priorität sei es gewesen, den Europateil ihrer Tour sicher zu beenden und sie könne mit großer Erleichterung sagen, dass das gelungen sei.

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Von Jakob Biazza, Marlene Knobloch, David Steinitz (Text), Christian Helten (Digitales Storytelling), Lina Moreno (Design und Illustration), Sead Mujic und Joana Hahn (Infografik und Animation)

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