SZ-Kolumne "Bester Dinge":Es werde Swift

Lesezeit: 1 Min.

Mehr als die Hälfte der US-Amerikaner sind bekennende Fans von Taylor Swift. (Foto: Martha Asencio-Rhine/IMAGO/ZUMA Wire)

Taylor Swift wird verehrt wie eine Göttin. Wer Konzertkarten ergattert hat, gibt sie nicht mehr her. Ein Gastronom in New Orleans versucht trotzdem sein Glück: Und bietet ein Jahr Gratis-Pizza.

Von Marcel Laskus

Was muss man zu opfern bereit sein, um die eigenen Träume zu verwirklichen? Die von der WHO empfohlene Menge an Nachtschlaf? Den Verlobungsring der Urgroßmutter? Um noch irgendwie an Karten für die ausverkaufte US-Tour von Taylor Swift zu kommen, setzten die Betreiber von "Zee's Pizza" in New Orleans, auf die Sache, von der sie ohnehin genug haben und schrieben auf ein Schild: "Free Pizza for Swift tix." Auf ihrem Instagram-Profil zeigten sie dann, dass sie es ernst meinen: Der Deal gelte für ein Jahr.

Immerhin 25 Dollar kostet eine "Pizza Supreme" bei Zee's. Würde der bereitwillige Ticket-Spender dann tatsächlich zwei Mal pro Woche vorbeischauen, müssten nach einem Jahr Pizzakartons im Wert von mehr als 2 500 Dollar über den Tisch gegangen sein. Ziemlich viel Geld für zwei Tickets. Aber was heißt das schon? Immerhin ist es Taylor Swift.

Die Swifties, wie sich die Fans der Sängerin nennen, gehen üblicherweise noch weiter. Als sie vor vier Wochen für ein Konzert nach Glendale, Arizona kam, nahm ein Paar im Publikum das zum Anlass, in der ersten Reihe zu heiraten. Als sie in Arlington, Texas auftrat, benannte die Stadt kurzerhand eine Straßen nach ihr um. Und als der Vorverkauf für ihre Tour im vergangenen Herbst startete, brachen direkt die Ticket-Server zusammen, weil Millionen Fans sie überlasteten. Wollte in den USA je eine dritte große Partei ernsthafte Chancen auf die Präsidentschaft haben, sollte sie sich für ihr Programm unbedingt irgendwas mit Taylor Swift einfallen lassen: 53 Prozent der erwachsenen Amerikaner gaben in einer Befragung an, Fan zu sein. Dass jemand von ihnen eine Karte rausrückt? Unwahrscheinlich.

Woran sich die Pizzabäcker jetzt noch klammern können, ist eine Geschichte von 2014. Damals lud Swift eine Gruppe von ausgewählten Fans in ihr Appartement nach New York ein, um Musik zu hören, Polaroid-Fotos zu knipsen und über Dating zu sprechen. Zu essen gab es: Pizza! Sollte Swift gnädig sein, bestellt sie diese bei ihrem nächsten Besuch in New Orleans bei Zee's.

Vorherige Folgen der Kolumne lesen Sie hier . Weitere gute Nachrichten finden Sie hier .

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ-Kolumne "Bester Dinge"
:Eine Kelle zum Abbiegen, eine Kerze als Licht

In anderen Ländern werden gefährliche Fahrzeuge verschrottet. Und in Deutschland? Feiert man es, wenn ein 130 Jahre alter Temposünder erneut durch den TÜV kommt.

Von Martin Zips

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: