Süddeutsche Zeitung

Australien:Mehr als 200 Grindwale vor Tasmanien gestrandet

Einige der Meeressäuger seien bereits gestorben. Die Rettungsaktion verzögert sich.

Eine Gruppe von etwa 270 Grindwalen ist an der Küste der australischen Insel Tasmanien gestrandet. Das teilte die dortige Behörde für Wildtiere mit. Erste Experten seien bereits eingetroffen, weitere befänden sich auf dem Weg in die abgelegene Macquarie-Bucht im Westen der Insel, um sich ein Bild der Lage zu machen - und die Rettung der Tiere in die Wege zu leiten.

Grindwale sind sehr soziale Tiere, mehrere Hundert Wale können gemeinsam auf Wanderschaft gehen. Dabei folgen die Gruppen - Schulen genannt - einzelnen Leittieren. Diesen schwimmen sie auch in flache Gewässer nach, wo sie sich oft nicht mehr orientieren können. Bei solchen Massenstrandungen, deren Ursache noch weitgehend unklar ist, stirbt meist ein Großteil der Tiere.

Es sei sehr schwer zu erkennen, wie viele der Wale im aktuellen Fall bereits verendet seien und in welchem Zustand sich die noch lebenden befänden, sagte Nic Deka von der Behörde für Wildtiere bei einer Pressekonferenz. Aus Luftaufnahmen sei zunächst auf etwa 25 tote Wale zu schließen gewesen.

Rettungsaktion verzögert sich

Die Rettungsaktion könne erst am Dienstagmorgen australischer Zeit beginnen - begünstigt durch die Flut, erklärte er. "Wir werden den Tieren heute Nacht nicht helfen können." Die Öffentlichkeit sei nicht aufgefordert, bei der Rettung der Wale zu helfen, sagte Deka weiter.

Bei Bedarf würden ausgebildete Freiwillige aus dem Bundesstaat hinzugezogen. Die Wale seien an mehreren Stellen in der Gegend gestrandet.

Strandungen von Walen kommen in Tasmanien recht häufig vor, meist sind aber weit weniger Tiere betroffen. Zuletzt war in der Gegend eine kleinere Gruppe von Pottwalen an die Küste geraten.

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SZ/dpa/fie/afis
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