Tapferkeits-Preis der US-Regierung:Ehrung für Vergewaltigungsopfer aus Delhi

Zehn "außergewöhnliche Frauen" zeichnet der neue US-Außenminister John Kerry am Freitag mit einem Tapferkeits-Preis aus. Geehrt wird auch jene indische Studentin, die in Folge einer Gruppenvergewaltigung im Dezember starb.

Zehn Frauen aus der ganzen Welt ehrt die US-Regierung am Freitag mit dem "International Women of Courage Award". Unter den Preisträgerinnen ist auch jene Studentin, die nach einer Gruppenvergewaltigung in Delhi im Dezember starb.

Das Außenministerium in Washington teilte mit, die junge Frau werde posthum für ihre Tapferkeit ausgezeichnet. Die junge Inderin "ist das Fundament für eine Volksbewegung geworden, die die Gewalt gegen Frauen in Indien beenden will", hieß es in der Mitteilung.

Mehrere Männer hatten die 23-Jährige am 16. Dezember in einem Bus vergewaltigt und gefoltert. Schwer verletzt sagte sie aus, bevor sie 13 Tage nach der Tat starb. Fünf Männern sind derzeit vor einem Schnellgericht des Mordes angeklagt. Ihnen droht die Todesstrafe. Ein sechster Verdächtiger ist minderjährig, er kann zu maximal drei Jahren Jugendarrest verurteilt werden.

Die Frau habe "tapfer zwei Aussagen gemacht, immer wieder gefordert, dass die sechs Angreifer zur Rechenschaft gezogen werden und ihren Überlebenswillen bekundet, um zu sehen, wie Gerechtigkeit geschieht", heißt es in der Begründung für die Auszeichnung.

Zu den Geehrten des Tapferkeits-Preises 2013 zählen neben der Studentin "außergewöhnliche Frauen" unter anderem aus Afghanistan, Russland, Ägypten, Syrien und Vietnam. Die Auszeichnungen werden am Freitag - dem Internationalen Frauentag - in Washington vom neuen US-Außenminister John Kerry verliehen.

© Süddeutsche.de/dpa/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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