Taiwan und der Taifun:500 Todesopfer befürchtet

In Taiwan sind durch den schwersten Wirbelsturm seit einem halben Jahrhundert vermutlich rund 500 Menschen ums Leben gekommen. Tausende Soldaten wurden als Helfer entsandt.

Es sei damit zu rechnen, dass außer den bislang gezählten 117 Toten mindestens 380 Bewohner eines von Erdrutschen zerstörten Bergdorfes in den Schlammmassen umgekommen seien, sagte Taiwans Präsident Ma Ying-jeou. Knapp eine Woche nach Durchzug des Taifuns waren viele Dörfer weiter von der Außenwelt abgeschnitten.

Taiwan und der Taifun: Frau in einem Dorf in Südtaiwan: Trauer und Hoffnungslosigkeit

Frau in einem Dorf in Südtaiwan: Trauer und Hoffnungslosigkeit

(Foto: Foto: AFP)

Er fürchte, für rund 380 vermisste Einwohner des Dorfes Hsialon gebe es keine Hoffnung mehr, sagte Ma auf einem nationalen Sicherheitstreffen. Angesichts der wachsenden Kritik an der Reaktion der Regierung auf die Katastrophe versprach der Präsident, das gesamte Land würde für Hilfen für die Opfer mobilisiert.

Tausende zusätzliche Soldaten wurden zum Einsatz in die Katastrophengebiete im Süden und Zentrum des Landes entsandt. Nach offiziellen Angaben waren am Freitag mehr als 50.000 Soldaten zu Fuß und mit Hubschraubern zu den entlegenen Bergdörfern unterwegs, um Überlebende zu bergen und Bedürftigen Wasser und Lebensmittel zu bringen.

Die Behörden schätzten, dass noch rund 15.000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten waren. Mit zwei vom Fernsehen übertragenen Spendengalas wollte das Rote Kreuz am Freitag weitere Hilfen für die Opfer von Taifun Morakot sammeln.

Zahlreiche Stars sagte ihre Teilnahme zu, darunter die Action-Helden Jackie Chan und Jet Li sowie Hongkongs Popstar Andy Lau. Bis Freitag waren umgerechnet bereits über 87 Millionen Euro an Spenden zusammengekommen. Die Regierung stellte mehr als 1,5 Milliarden Euro an Hilfen für die betroffenen Regionen in Aussicht.

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