Naturkatastrophe:Zahl der Toten in Japan steigt nach Taifun auf mehr als 60

  • Die Zahl der Todesopfer nach dem Taifun in Japan ist auf mehr als 60 gestiegen, berichtet der japanische Fernsehsender NHK. 15 Menschen werden demnach noch vermisst.
  • Besonders betroffen sind die beiden nordöstlichen Provinzen Miyagi und Fukushima. Tausende Menschen suchen Zuflucht in Notlagern.
  • Wirbelsturm "Hagibis" war am Samstag nahe Tokio auf Land getroffen.

Nach dem stärksten Taifun seit Jahrzehnten gibt es in Japan Tote und Vermisste. Die Zahl der Todesopfer ist auf 66 gestiegen. Das berichtet der japanische Fernsehsender NHK. Weitere 15 Menschen werden demzufolge noch vermisst, mehr als 210 wurden verletzt. Der ungewöhnlich starke Wirbelsturm "Hagibis" war am Wochenende über weite Teile des Landes hinweggefegt.

Zahlreiche Flüsse traten über die Ufer und überschwemmten ganze Wohngebiete. In weiten Gebieten des bergigen Inselreiches gingen insgesamt 140 Erdrutsche und Schlammlawinen nieder. Tausende Häuser standen unter Wasser, Hunderte wurden teils schwer beschädigt.

"Hagibis" (Philippinisch für "schnell") hatte am Samstag nahe Tokio Land erreicht. Später zog er Richtung Nordosten weiter in jene Region, wo es 2011 zu einer Erdbeben- und Tsunamikatastrophe mit Tausenden Toten gekommen war. Auch dort verursachte der Taifun schwere Überschwemmungen und Erdrutsche.

Mehr als die Hälfte der Todesopfer werden in den beiden nordöstlichen Provinzen Miyagi und Fukushima beklagt, deren Bewohner schon 2011 Opfer eines schweren Erdbebens und gewaltigen Tsunamis mit Tausenden Toten wurden. Nun müssen erneut Tausende Menschen Zuflucht in Notlagern suchen.

Nach Informationen des Senders NHK ist in weiten Gebieten in mehr als 10 000 Häuser Wasser und Schlamm eingedrungen - wegen der rekordstarken Regenfälle, die der Taifun mit sich brachte. Insgesamt 235 Schulen blieben am Dienstag geschlossen. Rund 34 000 Haushalte waren am Dienstag weiterhin von der Stromversorgung abgeschnitten. In 138 000 Häusern funktionierten die Wasserleitungen noch nicht, wie Medien berichteten.

Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe rief ein Krisentreffen der betroffenen Ministerien ein. "Die Regierung wird alles in ihrer Macht stehende tun, um in Zusammenarbeit mit den Behörden alles so schnell wie möglich wieder zum Laufen zu bringen", sagte er.

Bei der Rugby-Weltmeisterschaft in Japan sind wegen des Taifuns einige Spiele abgesagt worden, zuletzt das für Sonntag geplante Vorrundenspiel zwischen Namibia und Kanada. Die restlichen drei Partien am Sonntag - dem letzten Vorrundenspieltag - sollen dagegen wie geplant stattfinden.

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