Süddeutsche Zeitung

Taifun "Haiyan":Keine Nahrung, kein Wasser, kein Strom

Der Taifun "Haiyan" ist die größte Naturkatastrophe, die die Philippinen je ereilt hat. Regierungen und Organisationen weltweit schicken Hilfe, während die Retter vor Ort versuchen, zu den Überlebenden vorzudringen. Durch die betroffenen Gebiete zieht sich eine Spur der Verwüstung.

Der Taifun "Haiyan" ist die schlimmste Naturkatastrophe, die die Philippinen je ereilt hat. Regierungen und Organisationen weltweit schicken Hilfe, während die Retter vor Ort versuchen, zu den Überlebenden vorzudringen. Durch die betroffenen Gebiete zieht sich eine Spur der Verwüstung. Zwei kleine Jungen stehen auf einer Straße nahe Tacloban. Die Hauptstadt der Provinz Leyte wurde durch den Sturm besonders schwer getroffen. Hunderte Menschen kamen dort ums Leben. Augenzeugen zufolge gibt es zunehmend Gewalt und Plünderungen, es fehlt an Nahrungsmitteln und Trinkwasser.

Eine Luftaufnahme zeigt, wie heftig "Haiyan" in der zentralphilippinischen Provinz Leyte gewütet hat. In Tacloban haben nur wenige Gebäude den Sturm überstanden. Nach Schätzungen der Behörden wurden mehr als 10.000 Menschen durch den Wirbelsturm getötet, der am Freitag mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 300 Stundenkilometern auf Land getroffen war.

Erschöpfte Überlebende ruhen sich im Schatten eines an Land geschwemmten Transportschiffes aus.

Einwohner Taclobans plündern Geschäfte und Einkaufszentren. Es fehlt an Grundnahrungsmitteln wie Reis und Milch. "Wir haben nichts, hier kommt nichts an", berichtet eine Frau im philippinischen Rundfunk. "Bitte, bitte schickt uns Hilfe." Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, Geduld zu üben.

Entlang einer umgestürzten Stromleitung stehen die Menschen Schlange, um sich Lebensmittelpakete abzuholen. Innerhalb einer Woche könnte es die ersten Opfer durch Hunger geben, befürchten Experten.

Ein Lichtblick: Bea Joy heißt ein kleines Mädchen, das am Montag, drei Tage nach dem verheerenden Sturm, von einer jungen Frau in einem zerstörten Gebäude zur Welt gebracht wurde.

Ein Mann mit seinem Fahrrad sucht Schutz in einer stark beschädigten katholische Kirche. 70 bis 80 Prozent aller Gebäude in der Schneise des Taifuns wurden zerstört.

Ein Mann checkt am Sonntagnachmittag Hilfssendungen auf dem Flughafen in Frankfurt am Main. 25 Tonnen Hilfsgüter wurden mittlerweile in die philippinische Hauptstadt geflogen, darunter Decken, Zelte und Medizintechnik. Im Hafen von Tacloban kam nach Angaben des Roten Kreuzes am Sonntagabend ein Versorgungsschiff mit 140 Tonnen Hilfsgütern an.

Auf dem US-Stützpunkt Futenma in Südjapan bereiten sich Soldaten des Marine Corps auf ihren Flug in die Katastrophen-Region vor.

Auf dem ebenfalls schwer beschädigten Flughafen von Tacloban verladen Mitarbeiter Hilfsmittel in Hubschrauber.

Der zerstörte Kontrolltower des Flughafens von Tacloban City.

Der Taifun ist an der Provinz Iloilo auf Land getroffen. Das Bild aus der Vogelperspektive zeigt die Verwüstung, die er dort hinterlassen hat.

Deutlich abgeschwächt erreichte "Haiyan" am Montagmorgen die Küste Vietnams südlich der Hauptstadt Hanoi. Das Bild zeigt eine zerstörte Küstenstraße in der Provinz Quang Ninh. In Vietnam waren zunächst Hunderttausende Menschen aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen. Viele von ihnen durften bereits vor dem Eintreffen des schwächer werdenden Sturms zurückkehren.

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