Süddeutsche Zeitung

Taifun "Haiyan":500.000 philippinische Kinder werden geimpft

Die Notunterkünfte sind überfüllt und unhygienisch, bei Unterernährung verbreiten sich Krankheiten besonders rasch. Nach dem Taifun "Haiyan" bedrohen Masern und Polio die Kinder auf den Philippinen. Die Vereinten Nationen starten eine große Impfaktion im Katastrophengebiet.

Fast drei Wochen nach dem verheerenden Taifun "Haiyan" auf den Philippinen haben die Vereinten Nationen eine Impfkampagne gestartet, um eine halbe Million Kinder im Katastrophengebiet vor Masern und Polio zu schützen.

In der besonders heftig verwüsteten Küstenstadt Tacloban wurden bereits 30.000 Kinder geimpft, wie das UN-Kinderhilfswerk Unicef und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch mitteilten. Die Kinder von Tacloban bräuchten so viel Schutz wie möglich, sagte die Nothilfekoordinatorin von Unicef, Angela Kearney.

Viele Notunterkünfte seien überfüllt und unhygienisch, erklärte die Leiterin des Impfprogramms der WHO auf den Philippinen, Sigrun Rösel. Krankheiten könnten sich dort leicht ausbreiten. Bei Masern sei die Ansteckungsgefahr besonders hoch, weil die Erreger beim Husten oder Niesen leicht übertragen würden.

Besonders für kleine Kinder könne die Krankheit gefährlich werden, "vor allem wenn sie unterernährt sind", sagte Rösel. Nach UN-Angaben sind etwa 1,5 Millionen Kinder von Mangelernährung bedroht.

Der Rekordsturm "Haiyan" hatte am 8. November eine Schneise der Verwüstung auf den Philippinen hinterlassen. Nach offiziellen Angaben kamen mindestens 5500 Menschen ums Leben. Mehr als 1700 Menschen werden noch vermisst, vier Millionen Menschen wurden obdachlos. Noch immer werden Leichen aus den Trümmern geborgen.

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Süddeutsche.de/AFP/dpa/kjan/ebri
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