Tätowierungen:Wer ins Auge sticht

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Rebeca Schulte hat lange gezögert, bevor sie sich im Gesicht tätowieren ließ. Sie hatte Angst davor, schräg angeschaut zu werden - und vor Nachteilen im Job. (Foto: privat)

Gesichtstattoos werden allmählich auch unter Nicht-Promis gesellschaftsfähig. Von Menschen, die verwunderten Blicken die Stirn bieten - und dem Vorwurf der kulturellen Aneignung ausgesetzt sind.

Von Marvin Wenzel

Zwei Tage vor dem Termin beim Tätowierer hätte Rebeca Schulte beinahe einen Rückzieher gemacht. In ihrem Kopf seien Gedanken gekreist wie: "Die Menschen werden dich dafür bewerten und ablehnen", so erzählt es die 31-Jährige aus dem Saarland am Telefon. Einige Freundinnen und Freunde und auch ihr Partner hätten ihr davon abgeraten, sich das Gesicht tätowieren zu lassen. Und wie würde erst ihr Arbeitgeber reagieren? Schulte, die freiberuflich als Mentorin für Persönlichkeitsentwicklung arbeitet und daneben eine halbe Stelle in einem Verein für Menschen mit Beeinträchtigungen hat, suchte das Gespräch mit ihrem Chef. "Nee, find ich geil", habe der geantwortet: "Du inspirierst mich." Da entschied sie sich doch dafür, sich ein indisches Mandala-Muster auf die Stirn tätowieren zu lassen. Es steht für ihren Glauben an sich selbst.

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