Yoga, Strand und tiefgründige Gespräche. Zwischendurch mal arbeiten am Laptop am Pool, bevor am Abend das Lagerfeuer lodert. Träumen Sie auch manchmal davon, als digitaler Nomade der schnöden Realität zu entfliehen? Der Coach Robert Gladitz hat genau das in Aussteigerdörfern in Portugal und auf Bali versprochen.
Vor zehn Jahren sprach Gladitz noch über Fitness. Dann darüber, wie man ein Unternehmen zum Erfolg führt. Vor ein paar Jahren startete er ein neues Projekt, die "Thrive Villages". Gladitz wollte "Orte erschaffen, in denen wir so leben können, wie wir wirklich sind". In mehreren Crowdfunding-Kampagnen sammelte Gladitz Hunderttausende Euro ein.
Gladitz wollte in den "Thrive Villages" die Menschheit auf die "nächste Stufe" hieven. Doch für viele Aussteiger waren die angemieteten Hotelanlagen nur kurz ein neues Zuhause. Warum der Traum vom Aussteiger-Paradies so schnell wieder geplatzt ist und was man Gladitz dabei vorwerfen kann, hat Kristiana Ludwig aus dem SZ-Investigativteam recherchiert.
In einem aktuellen Video äußert sich Gladitz über das Scheitern des Projekts. Er versucht es unter anderem damit zu erklären, dass er die Bodenhaftung verloren habe. Es tue ihm "unfassbar leid", so viele Menschen enttäuscht zu haben. Trotzdem fühlt er sich missverstanden und wirbt dafür, die Idee des "Thrive Villages" nicht sterben zu lassen.