SyltEx-Bürgermeister Häckel ist tot

Lesezeit: 1 Min.

Der kürzlich abgewählte Bürgermeister von Sylt, Nikolas Häckel, ist verstorben.
Der kürzlich abgewählte Bürgermeister von Sylt, Nikolas Häckel, ist verstorben. (Foto: Carsten Rehder/picture alliance/dpa)

Der parteilose Bürgermeister der Ferieninsel wurde kürzlich aus dem Amt gewählt. Nun hat die Gemeinde seinen Tod bestätigt. Die Polizei leitet ein Todesermittlungsverfahren ein.

Sylts ehemaliger Bürgermeister, Nikolas Häckel, ist tot. Nachdem mehrere Medien darüber berichtet hatten, hat die Gemeinde Sylt den Tod des 50-Jährigen bestätigt. Die Hamburger Polizei wollte sich zu den Todesumständen nicht äußern. Sie bestätigte lediglich, dass ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet worden sei. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gehen die Ermittler von einem Unfallgeschehen aus. Laut eines Berichts des Hamburger Abendblatts soll er in einem Krankenhaus in Hamburg verstorben sein.

Ein Sprecher der Gemeinde Sylt sagte über den Tod des ehemaligen Bürgermeisters: „Wir alle sind zutiefst betroffen. Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie.“ An Spekulationen zur Todesursache werde man sich auch mit Rücksicht auf die Familie nicht beteiligen.

Häckel war im September mit mehr als 80 Prozent der Stimmen in einem Bürgerentscheid aus dem Amt gewählt worden, nachdem die Gemeindevertretung seine Abwahl angestoßen hatte. Kommunalpolitiker warfen dem gebürtigen Sylter unter anderem die jahrelange Haushaltsmisere, fehlende Kommunikation, mangelhaftes Vertrauen sowie Unzulänglichkeiten bei seiner Verwaltungsarbeit vor.

Das Verfahren hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt, weil der parteilose Häckel währenddessen wegen Depressionen und eines Burn-outs krankgeschrieben war. Einen krankgeschriebenen Bürgermeister abzuwählen, ist ein in Deutschland ungewöhnlicher Vorgang. Häckels Gegner betonten, dass das Abwahlverfahren nichts mit seiner Erkrankung zu tun gehabt habe. Zuvor war er seit 2015 parteiloser Bürgermeister der bekannten Nordseeinsel.

Seine Abwahl nahm Häckel äußerlich gelassen hin. „Jetzt gehe ich in Pension, werde mein Leben genießen, Urlaube machen, Hobbys ausleben - und das mit 50 zu starten, finde ich ein riesiges Geschenk“, sagte er im Anschluss. Überrascht habe ihn die Abwahl nicht, er sei darauf gut vorbereitet gewesen. Mit den Wahlergebnissen habe er sich frühzeitig auseinandergesetzt - auch wenn er natürlich gerne weitergemacht hätte, sagte er Ende September.

© SZ/dpa/nadl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Sylt
:Von der Insel ins Kloster

Sein Job als Bürgermeister von Sylt habe ihn krankgemacht, sagt Nikolas Häckel. Jetzt wurde er in einem beispiellosen Bürgerentscheid abgewählt – und will erst mal in Bayerns berühmtester Benediktinerabtei leben.

SZ PlusVon Jana Stegemann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: