Mitten in der Corona-Krise hat die Polizei im Großraum Los Angeles eine Party mit fast 160 Gästen aufgelöst. Insgesamt 158 Menschen seien vorübergehend festgenommen worden, 35 davon seien minderjährig, teilten die Behörden am Dienstag mit.
Viele der Besucher der illegalen Veranstaltung hätten keine Gesichtsmasken getragen. Sechs Waffen seien sichergestellt worden - zudem sei ein 17-jähriges Opfer von Menschenhandel von den Beamten gerettet worden.
Mit der Razzia am Samstag in der Wüstenstadt Palmdale im Bezirk Los Angeles County im US-Staat Kalifornien setzte die Polizei ihre Strategie um, mit Nachdruck gegen sogenannte Superspreader-Events vorzugehen, bei denen es eine hohe Wahrscheinlichkeit gibt, dass mit dem Coronavirus Infizierte andere Menschen anstecken.
Einbruch in leerstehendes Wohnhaus
Die Veranstaltung sei aber auch unabhängig von den Corona-Bestimmungen dem Wesen nach "kriminell" gewesen, sagte der Sheriff von Los Angeles, Alex Villanueva, bei einer Pressekonferenz am Dienstag. In einer Pressemitteilung seiner Behörde hieß es, dass bei solchen Veranstaltungen "üblicherweise Alkohol, Drogen, Waffen, Minderjährige und Prostitution im Spiel seien."
Die Veranstalter sollen bereits früher zu ähnlichen Events aufgerufen haben. In Palmdale brachen sie in ein leerstehendes Wohnhaus ein, das ohne Wissen des Besitzers zum Schauplatz der illegalen Party wurde.
Villanueva versprach, härter gegen "Super-Spreader"-Events vorzugehen und wies seine Beamten an, die Priorität auf die Bekämpfung solcher Veranstaltungen zu legen. Auf die Überprüfung von Hygieneregeln in Restaurants oder der Einhaltung von Bestimmungen für kleinere Unternehmen, die unter der Pandemie leiden, solle weniger Wert gelegt werden.
Das Los Angeles County gehört zu den Regionen in Kalifornien, die am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen sind. An dem Sonntag, an dem die Party stattfand, erreichte die Zahl der Neuinfektionen einen neuen Rekord von 10 528 Fälllen an einem einzigen Tag.