Südamerika:Drogenboss "Die Schnecke" in Kolumbien gefasst

Der Peruaner Gerson Gálvez wird mit 101 Morden in Verbindung gebracht. Auf ihn war das höchste Kopfgeld ausgesetzt, das es in seiner Heimat je gegeben hat.

Die kolumbianische Polizei hat einen der meistgesuchten Drogenbosse geschnappt. Der 33-jährige Peruaner Gerson Aldair Gálvez Calle alias "El Caracol" (die Schnecke) sei am Samstag in einem Einkaufszentrum in Medellín festgenommen worden, teilten die Behörden mit. Demnach wurde er schon weniger als 24 Stunden später ins benachbarte Peru abgeschoben, weil er keine Visumsdokumente bei sich hatte.

In Peru wird Gálvez im Zusammenhang mit 101 Morden gesucht. Dort soll er zudem umfangreiche Kokainlieferungen vom größten Hafen des Landes in Callao organisiert haben. In der Küstenstadt soll Gálvez auch Staatsanwälte bedroht und über seine Gang Barrio King Unternehmen erpresst haben.

Höchstes Kopfgeld aller Zeiten in Peru

Peruanische Medien nennen ihn den neuen "El Chapo", in Anlehnung an den mexikanischen Drogenbaron Joaquín Guzmán. Für Hinweise zu Gálvez Ergreifung boten die Behörden 150 000 Dollar (etwa 131 000 Euro) - das höchste Kopfgeld, das je für einen Kriminellen in Peru ausgelobt wurde.

Gálvez gilt als äußerst gewaltbereit. Daher kam Perus Polizeichef Vicente Romero persönlich nach Bogotá, um dessen Ausweisung zu betreuen. Als Gálvez in Handschellen und einer kugelsicheren Weste den peruanischen Behörden übergeben wurde, protestierte er lautstark. "Ich habe das Recht auf die Unschuldsvermutung", rief er Journalisten zu.

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