Suche nach MH370:Malaysische Regierung: weitere Wrackteile gefunden - Paris dementiert

  • Erneut sollen an der Küste von La Réunion Flugzeugteile angeschwemmt worden sein. Nach Angaben aus Malaysia handelt es sich um ein Flugzeugfenster und mehrere Aluminiumteile.
  • Die Pariser Staatsanwaltschaft dementiert jedoch einen solchen Fund.
  • Uneinigkeit herrscht zudem darüber, ob das Steuerruder, das bereits vergangene Woche auf der Insel im Indischen Ozean gefunden wurde, vom vermissten Malaysia-Airlines-Flugzeug stammt.

Weitere Teile entdeckt - Paris widerspricht

An der Küste der Insel La Réunion sind nach Angaben der malaysischen Regierung weitere Wrackteile entdeckt worden. Dazu gehörte unter anderem ein Flugzeugfenster, sagte Verkehrsminister Liow Tiong Lai. Ob die Trümmer von dem vor 17 Monaten verschollenen Flug MH370 stammen, müsse noch untersucht werden.

Die französische Justiz hat den malaysischen Angaben über neue Flugzeugwrackteile jedoch widersprochen. "Die Staatsanwaltschaft von Paris dementiert momentan den Fund neuer Wrackteile", sagte eine Vertreterin der Behörde der Deutschen Presse-Agentur.

Unterschiedliche Angaben über angeschwemmtes Steuerruder

Vergangene Woche war auf der Insel im Indischen Ozean bereits das Steuerruder einer Boeing 777 angeschwemmt worden. Die malaysische Regierung sieht es als erwiesen an, dass es zu der Unglücksmaschine gehört. Wartungsunterlagen von Malaysia Airlines würden eindeutig belegen, dass das Wrackteil zum verschollenen Flug MH370 gehört.

Die französischen Behörden, die das Fundstück derzeit genauer untersuchen, wollten dies dagegen noch nicht eindeutig bestätigen. Sie sprachen lediglich von starken Hinweisen.

Auch der zuständige australische Minister Warren Truss blieb zurückhaltend: "Das Untersuchungsteam unter französischer Leitung arbeitet weiter an der abschließenden Beurteilung des Teils und wir warten auf weitere Details von dem Team." Wann deren Ergebnisse vorliegen, ist offen.

Welche Hinweise die Wrackteile geben könnten

Sollten die Ergebnisse den Zusammenhang mit MH370 endgültig bestätigen, könnte das eventuell Aufschluss über die Absturzstelle geben. Nach Einschätzung von Forschern könnten beispielsweise die Muscheln auf dem Wrackteil Hinweise darauf geben, in welcher Region das Flugzeug ins Meer stürzte. Zudem könnte die Analyse des Materials Rückschlüsse auf Stärke und Winkel des Aufpralls erlauben.

Flug MH370 war am 8. März 2014 mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking vom Radarschirm verschwunden. Die Maschine soll aus bislang völlig ungeklärten Gründen noch sieben Stunden Richtung Süden geflogen sein, wie Satellitensignale nahelegen.

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