Suche nach Kleinkind:Leiche von Zweijährigem nach Alligator-Angriff entdeckt

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Das Reptil war auf das Kleinkind losgegangen, als der Junge in flachem Wasser in einer Disney-Anlage in Orlando watete. Jetzt kommen Diskussionen auf, ob das Unternehmen genug getan hat, um seine Gäste zu schützen.

Nach dem Angriff eines Alligators auf einen zweijährigen Jungen in einem Ferienpark in Florida ist die Leiche des Kindes geborgen worden. Das teilte der Sheriff von Orange County, Jerry Demings, mit.

Das Reptil hatte das Kleinkind am Dienstagabend lokaler Uhrzeit zu fassen bekommen, als der Junge in flachem Wasser in der sogenannten Seven Seas Lagoon in einer Disney-Anlage gewatet war. Die Familie des Jungen war aus Nebraska nach Orlando gereist und hatte in der Lagune Urlaub gemacht.

Der Vater hat noch mit dem Tier gekämpft

Einsatzkräfte hatten stundenlang nach dem Jungen gesucht. 50 Personen waren insgesamt daran beteiligt. Der Vater, der den Angriff mitbekam, hatte vergeblich mit dem Tier gekämpft. "Er sprang ins Wasser, um dem Alligator seinen Sohn zu entreißen", sagte der Sheriff. Dabei zog er sich Kratzer an der Hand zu. Auch die Mutter sei ins Wasser gestiegen. Der Alligator sei zwischen 1,20 bis knapp zweieinhalb Meter lang gewesen. Er hatte das Kind unter Wasser gezogen, wo es schließlich ertrank.

Orlando
:Kleinkind nach Alligatorangriff in Disney World verschwunden

Der Vater des Zweijährigen kämpfte vergeblich mit dem Tier. Der Junge hatte am Rand einer Lagune in dem Resort in Florida gespielt.

Ein Parkbesucher, der das Drama vom Balkon eines Hotelzimmers verfolgte, sagte, plötzlich sei ein Parkmitarbeiter gekommen und habe geschrien: "Alle aus dem Wasser!" Die Mutter des kleinen Jungen sei völlig aufgelöst umhergerannt und habe den Kleinen gesucht. Nach der Attacke wurden sämtliche Strände und Hafenanlagen innerhalb des Resorts geschlossen.

Die Seven Seas Lagoon ist ein künstlich angelegtes Gewässer. Bisher habe es in den 50 Jahren seit die Anlage besteht, noch nie einen Alligator-Angriff gegeben, heißt es von Seiten des Unternehmens. Dennoch wird jetzt die Frage aufgeworfen, ob Disney genug getan hat, um seine Gäste vor der Gefahr zu schützen.

"Wenn Disney etwas wusste und keine Maßnahmen ergriffen hat", dann können sie juristisch zur Verantwortung gezogen werden", sagte Matt Morgan der Washington Post. Bei der Suche nach dem Kind hatten Helfer allein fünf Alligatoren in der nahem Umgebung gefunden und getötet.

An dem See stünden zwar Schwimm-Verbotsschilder, spezielle Warnhinweise gegen Alligatoren gebe es aber nicht. Einem Disney-Sprecher zufolge wird jetzt erwogen, welche aufzustellen. Allerdings, so heißt es in dem Artikel, sei die Gefahr von Alligatoren allgegenwärtig und für die meisten Menschen selbstverständlich in Florida, so dass entsprechende Warnhinweise an vielen kleineren Seen fehlten.

"Es gibt ein Florida kein einziges Gewässer, in dem sich kein Alligator befindet", sagt der Amphibienkundler Kenneth Krtysko. Experten schätzen, dass in dem Bundesstaat etwa 1,3 Millionen Tiere heimisch sind.

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