Als Innenminister Horst Seehofer (CSU) am Montag die Stuttgarter Innenstadt besucht, sind die meisten Schaufenster schon ausgetauscht. Von den vielen Beschädigungen, die ein entfesselter Mob in der Nacht auf Sonntag in Stuttgarts Fußgängerzone angerichtet hat, ist kaum noch etwas zu sehen. Die Polizei hat deshalb eigens einen Mannschaftswagen mit zertrümmerten Scheiben am Ende der Königstraße platziert. Der soll zumindest einen Eindruck von der Zerstörungswut vermitteln. Seehofer ist gekommen, weil er die Vorfälle in Stuttgart, so sagt er, in eine Entwicklung einordne, die er seit zwei Jahren in der gesamten Republik beobachte: "Wir haben eine stetige Zunahme der Gewalt gegen die Polizei." Das sei "ein wirkliches Alarmsignal für diesen Rechtsstaat". Sein Besuch solle darauf aufmerksam machen, dass es hier um eine Herausforderung für das ganze Land gehe, vor allem aber wolle er signalisieren: "Wir Politiker stehen hinter unserer Polizei." Das ist aus seiner Sicht die wichtigste Reaktion auf die Ereignisse in Stuttgart. Die andere: harte Strafen für die Täter.
Stuttgart:Stark nur in der Horde
Auf dem Stuttgarter Schlossplatz versammelten sich wiederholt junge Leute in großen Gruppen. Warum die Situation am Wochenende eskalierte und wie die Politik dem Treiben nun Einhalt gebieten will.
Von Claudia Henzler, Stuttgart
Lesen Sie mehr zum Thema