Sturmtief:"Elon" wütet in Deutschland

Schwere Böen im Norden

Mit starken Sturmböen und Gewittern hat das Sturmtief "Elon" Norddeutschland erreicht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) registrierte schwere Böen in Niedersachsen sowie auf den Inseln Amrum, Sylt, Helgoland und Borkum in Nord- und Ostfriesland sowie auf Fehmarn an der Ostsee. Sie erreichten zum Teil Orkanstärke.

Umstürzender Baum verletzt zwei Schülerinnen schwer

Durch einen umstürzenden Baum in Hamburg sind auf einem Schulhof zwei Schülerinnen einer sechsten Klasse schwer verletzt worden. Ein weiteres Kind wurde mit einem Schock ins Krankenhaus gebracht, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Zunächst war von acht verletzten Kindern die Rede gewesen. In den meisten Fällen hatten die Schüler aber nur einen leichten Schock erlitten. Ein Notfallseelsorger betreute sie und auch drei Lehrer. Der Baum war durch eine Windböe auf den Schulhof gestürzt. Die Rettungsdienste waren mit einem Großaufgebot am Unglücksort.

Sturm deckt Dach einer Grundschule ab

In der Uckermark hat ein heftiger Sturm das gesamte Dach einer Grundschule abgedeckt. Die Schule in Prenzlau musste evakuiert werden, wie die Polizei mitteilte. Nach Stadtangaben waren zum Zeitpunkt des Sturms rund 300 Kinder in dem Gebäude. Eine Polizeisprecherin sagte: "Alle Schüler sind unverletzt aus dem Gebäude gebracht worden." Feuerwehr, Polizei und das Ordnungsamt seien im Einsatz. Der Sturm habe das Dach wie ein Segel abgedeckt, sagte der Stadtbeigeordnete für den Bereich Ordnungswesen. Es sei auf die Rückseite der Schule gefallen.

Bahn setzt Busse ein

Der Sturm hat außerdem den Bahnverkehr in Schleswig-Holstein und Hamburg schwer beeinträchtigt. Auf mehreren Strecken wurde der Verkehr aufgrund orkanartiger Böen und für Aufräumarbeiten vorübergehend eingestellt. Dies betraf die Strecken Lübeck-Puttgarden, Kiel-Lübeck, Hamburg-Neumünster, Kiel-Flensburg und Kiel-Rendsburg, wie die Deutsche Bahn AG mitteilte. Auf der Strecke Kiel-Flensburg waren zwischen Eckernförde und Sörup zwei Bäume aufs Gleis gestürzt. Als Ersatz wurden Busse eingesetzt. Auf anderen Strecken gab es Verspätungen. Tausende Reisende waren betroffen. Inzwischen sind die Hauptrouten der Bahn jedoch wieder frei.

Windgeschwindigkeit bis zu 160 Kilometer pro Stunde

Der Deutsche Wetterdienst sprach von schweren Sturmböen auf Amrum, Sylt, Helgoland und Borkum in Nord- und Ostfriesland sowie auf Fehmarn an der Ostsee. Zum Teil wuchsen sie auf Orkanstärke an. Dabei erreichte der Wind Geschwindigkeiten von bis zu 133 Stundenkilometer am Kieler Leuchtturm. An diesem Sonntag soll es kurzzeitig wieder kalt werden. Schlimm traf es auch Großbritannien: 70 000 Menschen waren zeitweise ohne Strom.

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