Süddeutsche Zeitung

Sturmschäden in Düsseldorf:Bundeswehr-Pioniere eilen mit Panzern zu Hilfe

Lesezeit: 1 min

Panzer rollen über die Autobahn, ein Pionierbataillon wird zum mobilen Kettensägetrupp, eine Konzerthalle zum Feldlager: Die Bundeswehr springt dem sturmgeplagten Düsseldorf zur Seite. Sehr zur Freude der Helfer, die bereits seit drei Tagen im Dauereinsatz sind.

Die Bundeswehr eilt der sturmgebeutelten Landeshauptstadt Düsseldorf mit Panzern und Pionieren zur Hilfe. Knapp 300 Soldaten sollen auf Anforderung der Stadt mindestens bis Sonntag in den Waldgebieten Straßen und Wege freiräumen, sagte Bundeswehrsprecher Uwe Kort. Dazu waren auch zwei Bergepanzer unterwegs von Minden nach Düsseldorf: Wegen der kurzfristigen Anforderung konnten sie nicht auf Tieflader verladen werden. "Sie rollen jetzt auf Ketten mit Gummipolstern über die Autobahn nach Düsseldorf." Die Distanz betrage mehr als 200 Kilometer.

Bereits am Mittag kamen die ersten Soldaten des Panzerpionierbataillons 1 in Düsseldorf an. Sie gehören zum Pionierregiment 100, das auch in Afghanistan und Mali im Einsatz ist. Nun sollen sie "mobile Kettensägetrupps" bilden. Eine Halle für Popkonzerte wird für die Soldaten zum Feldlager umgerüstet: Hunderte Feldbetten sind bereits in die Mitsubishi Electric-Halle geschafft worden. Drei Feldküchen werden die Sturmhelfer verpflegen.

Ein Feuerwehrsprecher begrüßte die ersten Einheiten: Die Männer der Freiwilligen Feuerwehren seien nach drei Tagen Dauereinsatz erschöpft und müssten abgelöst werden. Um in der Bevölkerung keine Ängste auszulösen, sollen die Panzer nicht - wie zunächst vorgesehen - durch die Innenstadt rollen, sondern zunächst in einer Kaserne am Stadtrand parken, bevor sie zum Einsatz kommen, sagte ein Feuerwehrsprecher.

In Düsseldorf ist am kommenden Sonntag Oberbürgermeister-Stichwahl. Tief "Ela" hatte am Montagabend Gewitter mit Orkanböen über Düsseldorf wüten lassen. Etwa 17 000 Bäume fielen dem Sturm zum Opfer. Die Hauptverkehrsstraßen sind inzwischen zwar freigeräumt und befahrbar, Gehwege und Grünflächen sind immer noch von sturmzerfetzten Bäumen übersät, was der Stadt den Spitznamen "Dschungeldorf" eingebracht hat. Zwischen kaputten Bäumen liegen auch Gebäudetrümmer, Dachziegel, umgekippte Laternen und zertrümmerte Autos.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1998016
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
dpa/mike
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.