Straßenkarneval:Wie Deutschland Karneval feiert

Karneval hat schon im November begonnen, doch so richtig geht es jetzt auf der Straße los. In Köln ist allerdings diesmal deutlich weniger los.

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Weiberfastnacht

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Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen hat heute der Straßen-Karneval begonnen. Um 11.11 Uhr, um genau zu sein. In Köln nennt man diesen Tag Weiberfastnacht, in Bayern Altweiberfasching. Das Dreigestirn (die offiziellen "Regenten" des Karnevals) und die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker zählten bei Konfettiregen die Sekunden bis zum Auftakt herunter. Arg gebeutelt war ihre Stadt in den letzten Monaten. Erst das Messerattentat gegen Reker kurz vor ihrer Wahl. Dann die massenhaften Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht in Köln. Entsprechend riesig fiel das internationale Medieninteresse aus - laut Kölner Polizei in der Stadt nur vergleichbar mit dem Einsturz des Stadtarchivs 2009 und dem G-8-Gipfel 1999.

Weiberfastnacht - Sicherheit

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Trotz der Übergriffe in der Silvesternacht und einer abstrakten Terrorgefahr (am Donnerstag fanden bundesweit Razzien gegen Terrorverdächtige statt) wollen sich die Karnevalisten das Feiern nicht ganz vermiesen lassen. Diese Damen in Grün versuchen tapfer ihr Bestes.

Allerdings waren zum Auftakt in Köln deutlich weniger Menschen als sonst unterwegs. Ein Grund dafür ist nach Einschätzung des Festkomitees Kölner Karneval der seit Tagen prognostizierte strömende Regen.

Frauen Security Point  in Köln

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Dafür sind in Köln sind in diesem Jahr 2500 Polizisten unterwegs, dreimal so viele wie letztes Jahr. Nach den sexuellen Übergriffen auf Frauen hat die Stadt die tollen Tage zu einer Bewährungsprobe erklärt. Die Verantwortlichen wollen beweisen, dass man in Köln noch unbeschwert feiern kann. Erstmals öffnete um 11.11 Uhr auf der Kölner Domplatte ein Security Point für Frauen mit professionellen Beraterinnen. In den vergangenen Jahren wurden zum Karneval in Köln durchschnittlich etwa 50 sexuelle Übergriffe angezeigt, von Nötigung bis zu Vergewaltigung.

Weiberfastnacht

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Auch in Düsseldorf waren die Straßen leerer als sonst. Dafür stürmten die Närrinnen aber das Rathaus. An Weiberfastnacht ist es üblich, Männern die Krawatten abzuschneiden. Wenn man sie denn erwischt.

Weiberfastnacht

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Hühnerstall in Mainz: Die Stadt in Rheinland-Pfalz zählt ebenso wie Köln und Düsseldorf zu den Part-Hochburgen. In Mainz heißt es aber nicht Karneval, Gott bewahre, sondern Fastnacht. Hier ist eine Gruppe Hähne (und ein Huhn) am Fastnachtsbrunnen zu sehen.

Weiberfastnacht

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Ein Mann mit Maske und einer Handgranaten-Attrappe bei der Fastnacht in Mainz. Geschmackloser Witz angesichts der Terrorgefahr? Nein, nur eine Hommage an Heath Ledger in seiner legendären Rolle als Joker in "Batman - The Dark Knight".

Traditioneller Fasching in Mittenwald

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Zwar sind weder Bayern noch die Münchner für Karneval berühmt. Doch wird auch hier gefeiert. Und das geht auf uralte Traditionen zurück. Hier heißt es aber Fasching statt Karneval, so auch in Mittenwald in Oberbayern (im Bild). Mit Holzmasken ziehen die Männer (auch "Maschkera" für Maskierte genannt) durch die Straßen und schwingen ihre Peitschen. Genannt werden sie deshalb "Goaßlschnoizer". Das kann mitunter gefährlich werden, also lieber gebührenden Abstand halten. Doch wozu der ganze Lärm? Damit sollen nach altem Brauch die bösen Wintergeister ausgetrieben werden - wie überall in Deutschland in dieser Zeit.

Traditioneller Fasching in Mittenwald

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Neben den "Goaßlschnoizern" gibt es in Mittenwald auch noch die "Pfannenzieher". Bei diesem Brauch wird ein Mann auf einer Holzpfanne lärmend durch den Ort gezogen.

Fasnacht - Narren befreien Schüler vom Unterricht

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Auch in Baden-Württemberg starteten die Narren bei nasskaltem Wetter in die heiße Phase der schwäbisch-alemannischen Fastnacht. Die Narren befreien dort traditionell Schulen und Kindergärten, stellen bunt geschmückte Narrenbäume auf und stürmen die Rathäuser.

Ob der Karneval in der Hochburg Köln noch richtig in Gang kommt, wird sich am Rosenmontag zeigen - dem eigentlichen Höhepunkt des Straßenkarnevals.

© SZ.de/dayk/fue/rus
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