Strafvollzug - Dresden:Immunisierung hinter Gittern: Bisher rund 200 Corona-Fälle

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Dresden (dpa/sn) - Auch in Sachsens Justizvollzugsanstalten läuft die Immunisierung auf Hochtouren. Nach Angaben des Justizministeriums in Dresden sind bisher rund 900 Bedienstete und 500 Gefangene vollständig gegen Corona geimpft. Neben den inhaftierten Senioren in Waldheim, den Bediensteten des Haftkrankenhauses Leipzig und der medizinischen Dienste aller zehn Gefängnisse im Freistaat haben auch einige der Gefangenen dort mit Priorität 2 bereits die nötigen Dosen erhalten.

Inzwischen gibt es auch Termine für alle anderen Impfwilligen dieser Gruppe - und schon einige Erstimpfungen, sagte der Ministeriumssprecher. Nach Öffnung der Priorität 3 könnten nun auch die restlichen Häftlinge immunisiert werden, die das wollen. "Die Impfungen sind sowohl für Gefangene als auch für Bedienstete freiwillig." In der Regel impfen Anstaltsärzte, die Impfzentren liefern Impfstoffe von Biontech, Moderna und Astrazeneca. Einige Bedienstete haben sich den Piks aber auch extern abgeholt. Seit etwa vier Wochen sind auch mobile Impfteams im Einsatz, wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mitteilte. Rund 300 Inhaftierte, deren Entlassung bevorsteht, werden demnach im Mai mit Johnson & Johnson geimpft.

Bis Mitte Februar wurden nach Ministeriumsangaben knapp 200 Corona-Infektionen hinter Gittern nachgewiesen. Betroffen waren 119 Bedienstete und 78 Inhaftierte. Aktuell (Stand: 11. Mai) sind noch zwei Gefangene und 21 Bedienstete infiziert. Einige Gefangene steckten sich im Vollzug an, andere schon vor dem Haftantritt, sagte der Ministeriumssprecher. Bei Bediensteten könne der Ursprung der Ansteckung in der Regel nicht mit großer Sicherheit ermittelt werden. Das Infektionsgeschehen im Justizvollzug sei dank vieler Schutzmaßnahmen aber stets beherrschbar geblieben.

Derzeit sind rund 2780 Menschen im Freistaat inhaftiert, mit Stand Anfang März arbeiteten etwa 1875 Bedienstete in den Justizvollzugsanstalten.

© dpa-infocom, dpa:210514-99-592317/2

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