Stilkritik:Jamaika

Gemüse auf einem Teller
(Foto: Carsten Rehder/dpa)

Jamaika ist jetzt überall in Deutschland (yah man!), und das wird so bleiben, uns erwarten nun tägliche Jamaika-Bezüge und Anspielungen. Aber: easy, people, easy.

Von Michael Neudecker

Der Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sagte dieser Tage in einem Interview, "Reggae und Bob Marley, das ist ein herrliches Lebensgefühl", er wisse das, "anders als die meisten Verhandlungsteilnehmer kenne ich Jamaika von meiner Hochzeitsreise". Jamaika ist jetzt überall in Deutschland (yah man!), und das wird so bleiben, uns erwarten nun tägliche Jamaika-Bezüge, Prognose: Immer was mit Reggae, Marley und/oder Dreadlocks. Wahrscheinlich wird sogar jemand bald sagen, dass Seehofers Lieblingslied "No woman no cry" ist. Gut, dass es geerdete Menschen wie den CSU-Kosmopoliten Scheuer gibt, der nicht mal weiß, wie man Dreadlocks schreibt, einfach, weil's ihm wurscht ist. Es gehe nicht um "Reggae und Bob Marley und irgendeinen lässigen Style", sagt er, "Jamaika wird ein sehr schweres Stück Arbeit". Also: easy, people, easy. Jamaika ist in Wahrheit weit, weit weg.

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