Stiftung Warentest:Stiftung Warentest lässt vier Kindersitze durchfallen

Kindersitz

Mehrere Kindersitze haben von Stiftung Warentest die Note "gut" bekommen.

(Foto: dpa)
  • Stiftung Warentest hat bei ihrer jährlichen Prüfung von Kindersitzen kein Modell ausgemacht, das für alle Altersstufen geeignet ist.
  • Die Note "sehr gut" hat kein Modell bekommen. Dieses Urteil bleibt einem Sitz aus dem Vorjahrestest vorbehalten.

Ist das Baby erst geboren, soll es auch bei Autofahrten immer mit dabei sein. An der riesigen Auswahl an Kindersitzen könnten Eltern fast verzweifeln. Dazu kommt: Das Kind wächst und schon bald muss wieder ein neues Modell angeschafft werden. Einen lang gehegten Elterntraum verspricht nun ein Kindersitzhersteller aus den USA wahr werden zu lassen: Der Gracos Milestone-All-in-1 soll von Geburt an bis zum zwölften Lebensjahr mitwachsen. Doch von Stiftung Warentest gab es für das Modell nur die Note "ausreichend". Wer sein Kind sicher transportieren möchte, muss also weiterhin mehrere Kindersitze kaufen.

Insgesamt 37 Modelle haben die Warentester gemeinsam mit dem ADAC auf Sicherheit, Handhabung, Ergonomie und Schadstoffbelastung geprüft. Viele schnitten mit "gut" ab, vier Modelle fielen allerdings mit "mangelhaft" durch. Auffallend ist, dass kein Sitz die Note "sehr gut" bekam. Dieses Urteil ist nur einem Kindersitz aus dem Vorjahrestest vorbehalten: dem Kiddy Evo-Luna i-Size für stolze 480 Euro. Die Schale eignet sich für Babys bis 83 Zentimeter Körpergröße. Eine preiswertere Alternative ist die Babyschale Cybex Aton 5 für 130 Euro, die von der Geburt bis zum Körpergewicht von maximal 13 Kilogramm geeignet ist.

Sicherheit und Schadstoffe machen den Unterschied

Die Stiftung Warentest und der ADAC haben gemeinsam 37 Kindersitze getestet.

(Foto: obs)

Zwei Modelle fielen durch

Von den vier mit mangelhaft getesteten Autositzen sind zwei Modelle bei der Sicherheit durchgefallen. Beim Casualplay Multipolaris Fix flog die Prüfpuppe beim frontalen Crash halb aus dem Sitz. Der Bauchgurt vom Saturn iFix von LCP Kids könnte bei einem Aufprall die Organe verletzen. Zwei Modelle von Joolz fielen durch, weil im Bezugsstoff deutliche Mengen des Flammschutzmittels TCPP gefunden wurden. Dieser Schadstoff könnte den Warentestern zufolge krebserregend sein.

Beim Kauf eines Autokindersitzes können Eltern von unterschiedlichen Angaben verwirrt werden. Mal wird als Maßstab die Körpergröße, mal das Gewicht genommen. Die Erklärung ist, dass es mittlerweile zwei verschiedene Normen gibt. Bei "i-Size"-Sitzen wird nach Körpergröße, ansonsten nach Körpergewicht eingeteilt. Die Warentester empfehlen, zunächst einen i-Size-Sitz bis 105 Zentimeter und im Anschluss einen aus der Gruppe für 15 bis 36 Kilogramm zu kaufen.

Auch bei der Frage, ob Kinder im Auto lieber rückwärts oder vorwärts gerichtet mitfahren sollen, sind Eltern oft unsicher. Hier lautet die Faustregel: Mindestens bis sie laufen können, sollten Kinder in einer Babyschale entgegen der Fahrtrichtung liegen. Ab einem Alter von etwa 15 Monaten kann das Kind seinen Kopf selbst stützen und das Verletzungsrisiko ist beim Vorwärtsfahren nicht mehr so hoch. Sobald der Kopf über den Rand hinausragt, muss ein neuer Autokindersitz angeschafft werden.

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