Sternenhimmel November:Parade der Planeten

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Am nächtlichen Novemberhimmel leuchten Saturn, Jupiter und Mars, wie an einer unsichtbaren Schnur aufgefädelt. Woher sie ihre Namen haben.

Von Helmut Hornung

Highlight: Der Himmel bietet in diesem Monat ein Trio aus hellen, mit bloßem Auge gut sichtbaren Planeten. Beginnen sollte man die Beobachtungsexkursion am frühen Abend. Da leuchtet im Südwesten in ruhigem gelbem Licht der Saturn. Der Name stammt aus der römischen Mythologie und bezeichnet den Gott der Aussaat. Schon ein kleines Amateurteleskop macht einen Ring sichtbar, in dem die Planetenkugel scheinbar schwebt. Der Anblick ähnelt dem einer Schallplatte, das System besitzt jedoch keine feste Struktur, sondern besteht aus unzähligen Eis- und Gesteinsbrocken. Manche dieser kosmischen Trümmer sind so klein wie Staubkörnchen, andere so groß wie Mehrfamilienhäuser. Genau im Süden und damit im Rampenlicht der Himmelsbühne steht der Göttervater Jupiter. Er ist derzeit nicht nur das hellste und damit auffälligste Gestirn am Firmament, sondern mit einem Durchmesser von rund 140 000 Kilometern auch der größte aller Planeten in unserem Sonnensystem. Ebenso wie Saturn hat Jupiter eine dicke Atmosphäre, die zu drei Vierteln aus Wasserstoff und zu einem Viertel aus Helium besteht. Das unterscheidet die beiden Gasplaneten von der Erde - und auch vom Mars. Der rote Planet schimmert jetzt im Südosten. Die alten Kulturen sahen in ihm einen Blutstropfen und benannten ihn nach ihrem jeweiligen Kriegsgott. Bei den nordischen Völkern hieß er Tyr. Durchgesetzt hat sich der römische Name. Die rote Farbe stammt von oxidiertem eisenhaltigem Material auf seiner festen Oberfläche: Mars ist gleichsam ein verrosteter Planet.

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Sterne und Sternbilder: Andromeda und Pegasus funkeln hoch im Süden, die Sterne des Sommerdreiecks Atair, Deneb und Wega im Westen. Im Osten ist der Stier aufgegangen. Knapp über dem Südhorizont blinkt einsam der Stern Fomalhaut. Der Große Wagen erreicht jetzt seinen Tiefststand, hoch im Norden hingegen prangt die M-förmige Kassiopeia. Im Nordwesten finden wir den Herkules, im Nordosten den Fuhrmann mit der hellen Kapella.

Planeten, Mond, Meteore: Merkur und Venus lassen sich nicht sehen. Saturn im Steinbock, Jupiter in den Fischen und Mars im Stier bilden eine Planetenparade. Auf der Karte erscheinen sie wie an einer Schnur aufgefädelt. Das ist die Ekliptik, die an den Himmel projizierte Erdbahn um die Sonne. Nahe dieser Ebene laufen alle Planeten und der Mond. Der steht am 1. November im ersten Viertel, Vollmond ist am 8., letztes Viertel am 16., Neumond am 23. und wiederum erstes Viertel am 30. November. In der Nacht zum 17. November ist das Maximum der Leoniden zu erwarten. Aber mehr als 15 Sternschnuppen pro Stunde werden vermutlich nicht über den Himmel flitzen.

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