Süddeutsche Zeitung

Astronomie:Sternenhimmel März

Bald beginnt der Frühling, denn der Zeitpunkt ist gekommen, an dem die Sonne den Schnittpunkt zwischen Ekliptik und Himmelsäquator passiert. Außerdem sind die Plejaden, Orion sowie Zwillinge gut zu sehen.

Von Helmut Hornung

Highlight: Am 20. März um 22.58 Uhr beginnt in unseren Breiten der Frühling. Denn zu diesem Zeitpunkt passiert die Sonne den Schnittpunkt zwischen Ekliptik und Himmelsäquator. Was steckt dahinter? Unser Planet läuft in einem Jahr einmal um die Sonne. Diese Bewegung spiegelt sich als Wanderung der Sonne am Firmament wider. Die Bahn, auf der das Tagesgestirn dahinzieht und dabei täglich ungefähr ein Grad in östlicher Richtung zurücklegt, heißt Ekliptik. Ihre Ebene ist um rund 23,5 Grad gegen jene des Erdäquators geneigt. Aus diesem Grund gibt es die Jahreszeiten. Der Frühlingspunkt ist einer der beiden Schnittpunkte zwischen der Ekliptik und der ans Firmament projizierten irdischen Äquatorebene, dem Himmelsäquator. Dieser ist in der Natur genauso wenig sichtbar wie die Ekliptik, aber beide lassen sich als Linien in Sternkarten einzeichnen. Die Ekliptik führt durch 13 Konstellationen. Seit der Antike gelten aber nur 12 als "Tierkreisbilder", der Schlangenträger wird nicht mitgezählt. Im Stier verläuft die Ekliptik zwischen den beiden offenen Sternhaufen Plejaden und Hyaden. Die Region wird "Goldenes Tor der Ekliptik" genannt. Durch dieses wandert - am Abendhimmel gut zu beobachten - Ende des Monats der rote Mars, denn nahe der Ekliptik ziehen stets die sieben Planeten ihre Bahnen. Der Frühlingspunkt lag von 4000 bis 1500 vor Christus ebenfalls im Stier; heute ist er in den Fischen.

Sterne und Sternbilder: Während die kompakten Plejaden ins Auge stechen, verteilen sich die Sterne der Hyaden locker und recht unauffällig um Aldebaran, den Hauptstern des Stiers, der im Südwesten leuchtet. Die Szenerie im Süden bestimmen die anderen Winterbilder: Orion, Großer und Kleiner Hund sowie Zwillinge. Der Fuhrmann mit Kapella prangt hoch am Himmel. Auf der südöstlichen Bühne steht der Löwe, darunter funkeln die Sterne der Wasserschlange. Im Nordosten und im Norden finden wir den Großen und den Kleinen Wagen sowie den schwach glimmenden Kepheus, im Nordwesten schimmern Kassiopeia, Andromeda und Perseus.

Planeten, Mond und Sommerzeit: Merkur zieht sich vom abendlichen Firmament zurück, Mars im Stier geht gegen 23.30 Uhr unter. Noch strahlt Venus tief am südöstlichen Morgenhimmel. Ein wenig höher über dem Horizont stehen in Richtung Süden Saturn im Schützen und Jupiter im Schlangenträger. Neumond ist am 6., Erstes Viertel am 14., Vollmond am 21. und Letztes Viertel am 28. März. Ab 31. März gilt die Mitteleuropäische Sommerzeit, die Uhren werden um eine Stunde vorgestellt.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4352600
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 04.03.2019
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.