Sternenhimmel Juni:Die Sonnenwende

Sternenhimmel Juni: Karte: M. Rothe

Karte: M. Rothe

Der astronomische Sommer beginnt am 21. Juni um 16.58 Uhr. Dann erreicht die Sonne auf ihrer Jahresbahn im Sternbild Stier den höchsten Punkt.

Von Helmut Hornung

Highlight: Der astronomische Sommer beginnt am 21. Juni um 16.58 Uhr. Dann erreicht die Sonne auf ihrer Jahresbahn im Sternbild Stier den höchsten Punkt. In unseren Breiten bedeutet das die kürzeste Nacht und den längsten Tag. Diese Sonnenwende hängt mit einer Schieflage der Erde zusammen, denn die Drehachse des Planeten ist gegenüber seiner Umlaufbahn geneigt. Von uns aus betrachtet, wandert die Sonne auf dieser Umlaufbahn täglich ein kleines Stück nach Osten. Im Laufe eines Jahres vollendet sie so eine komplette Tour über das Firmament und durch alle Bilder des Tierkreises, wobei sie jeweils zur Mittagszeit unterschiedlich hoch am Himmel steht. Auf der Nordhalbkugel scheint die Sonne um den 21. Juni am längsten, in Deutschland gut 16 Stunden. Danach werden die Tage wieder kürzer. Diese Sonnenwende wurde schon von den alten Kulturen sorgfältig beobachtet und war etwa bei Germanen oder Kelten ein Grund für ausgelassene Feiern. Bis heute haben sich die alten Bräuche erhalten, vor allem in Nordeuropa. In christlicher Zeit vermischte sich die Sommersonnenwende mit dem Johannisfest, das an die Geburt Johannes des Täufers erinnert und einst auch "Sommerweihnacht" genannt wurde. Die Sonnwendfeuer, die noch heute vor allem in den Bergen abgebrannt werden, stehen symbolisch für die Sonne, aber auch für Christus und sollen böse Geister abwehren.

Sternenhimmel Juni: Karte: M. Rothe

Karte: M. Rothe

Sterne und Sternbilder: Hoch im Süden stehen jetzt Herkules, Krone und Bootes mit dem hellen Arktur, schräg unterhalb dieses Sterns leuchtet Spica in der Jungfrau. Über dem Horizont schimmern Schütze und Skorpion, dessen Hauptstern Antares wegen seiner Farbe an den roten Mars erinnert. Im Osten leuchten die Spitzen des Sommerdreiecks, also Atair im Adler, Deneb im Schwan und Wega in der Leier. Der Große Wagen steht mit aufgerichteter Deichsel hoch im Norden, die Kassiopeia tief in Richtung Nordosten.

Planeten, Mond, Meteore: Venus zieht im Westen die Blicke auf sich und geht Mitte Juni erst kurz nach Mitternacht unter. Mars läuft vom Krebs in den Löwen und hält sich noch am Abendhimmel. Jupiter im Widder leuchtet am östlichen Morgenhimmel, Saturn im Wassermann tritt in der zweiten Nachthälfte auf. Merkur bleibt unbeobachtbar. Am 21. Juni kommt es gegen 23 Uhr zu einer hübschen Konstellation: Dicht über dem Westhorizont finden sich Venus, Mars und die schmale Sichel des zunehmenden Mondes zu einem Trio zusammen. Vollmond ist am 4., letztes Viertel am 10., Neumond am 18. und erstes Viertel am 26. Juni. Der Meteorstrom der Juni-Bootiden könnte in den Nächten um die Sonnenwende ein paar Sternschnuppen ans Firmament zaubern.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusRaumfahrt
:Erste private Mondlandung scheiterte wohl an Treibstoffmangel

"Hakuto-R M1", ein Lander der japanischen Raumfahrtfirma Ispace, sollte eigentlich am Dienstagabend auf der Oberfläche des Mondes aufsetzen. Doch Ingenieuren zufolge stürzte die Sonde vermutlich kurz vor dem Ziel ab.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: