Astronomie:Sternenhimmel im September

Der Mars wird besonders gut am Abendhimmel zu sehen sein. Mitte des Monats ist er der Sonne so nah wie möglich. Gegen Ende des Monats beginnt dann auch in astronomischer Hinsicht der Herbst.

Von Helmut Hornung

Highlight: Genau im Süden leuchtet jetzt am abendlichen Himmel ein ungewöhnlich heller, orangefarbener Lichtpunkt: Unser äußerer Nachbar Mars, der Anfang des Monats vom Schützen in den Steinbock wechselt. Nachdem der Rote Planet am 31. Juli mit 57,6 Millionen Kilometern den geringsten Abstand zur Erde erreicht hatte, wird er am 16. September das Perihel passieren, also den sonnennächsten Punkt seiner Bahn; der Abstand zum Tagesgestirn beträgt an diesem Tag aber immer noch 206,7 Millionen Kilometer. Mars hat in der Geschichte der Astronomie eine wichtige Rolle gespielt. Aus seiner Bewegung leitete Johannes Kepler Anfang des 17. Jahrhunderts seine drei Gesetze ab und zeigte, dass die Planeten auf elliptischen Pfaden wandern.

Der nach dem römischen Kriegsgott benannte Himmelskörper hat aber auch in der Öffentlichkeit durchaus bereits für einige Aufregung gesorgt. Im Herbst 1877 erblickte Giovanni Schiaparelli auf seiner Oberfläche gerade Linien, die viele seiner Zeitgenossen als Kanäle ansahen. In den folgenden Jahrzehnten hielt sich hartnäckig das Gerücht von intelligenten Marsianern. Heute glauben manche Forscher, dass auf oder unter der kargen Oberfläche des Planeten einfache Mikroorganismen existieren könnten.

Sterne und Sternbilder: Am südlichen Horizont blinken die Sternbilder Wassermann, Steinbock und Schütze, im Osten ist das geflügelte Pferd Pegasus zu sehen. Hoch am Südhimmel prangt das Sommerdreieck aus den hellen Sternen Atair (Adler), Deneb (Schwan) und Wega (Leier). Im Westen schimmert Herkules, unterhalb von ihm glimmt der Schlangenträger. Der Große Wagen kurvt rückwärts um den nördlichen Himmelspol. In dessen Nähe steht an der Deichselspitze des Kleinen Wagens der Polarstern. Im Nordosten finden sich das "W" der Kassiopeia sowie die Sternenkette der Andromeda. An diese schließt sich der Pegasus an.

Planeten und Mond: Spezialisten erspähen Merkur während der ersten Septemberwoche am morgendlichen Osthimmel. Venus glänzt in der Abenddämmerung tief im Westen und verschwindet am Monatsende ebenfalls von der Bildfläche. Jupiter in der Waage geht zur Monatsmitte schon gegen 21.30 Uhr unter, Saturn im Schützen hingegen erst um Mitternacht. Im Letzten Viertel steht der Erdtrabant am 3. September. Neumond ist am 9., Erstes Viertel am 17. und Vollmond am 25. September. Am 23. September kreuzt die Sonne auf ihrer Jahresbahn den Himmelsäquator, und: Um 3.54 Uhr beginnt der astronomische Herbst.

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