Sternenhimmel November:Ein roter Riesenstern, der ständig pulsiert

sternenhimmel november

Grafik: M. Rothe

Der Walfisch glimmt über dem Südhorizont. Zu dem Bild gehört auch Mira - ein Stern mit einer erstaunlichen Eigenschaft.

Von Helmut Hornung

Highlight: Das Monster ist nur schwer zu sehen, tief über dem Südhorizont glimmt es recht lichtschwach. Walfisch heißt diese Figur, doch der Name trügt. Schon die Babylonier sahen darin keinen Wal im zoologischen Sinn, sondern einen Drachen. Die Araber nannten die Sternkonstellation "Elkaitos" (Ungeheuer), und bei den Griechen ist es jenes Untier, das einst vor den Gestaden Äthiopiens sein Unwesen trieb und beinahe die Königstochter Andromeda verschlungen hätte. Zu dem Bild gehört ein Stern namens Mira, was so viel wie "die Wunderbare" bedeutet. Tatsächlich besitzt Mira eine erstaunliche Eigenschaft: Im Lauf von gut 330 Tagen verändert sie ihre Helligkeit, wobei sie im Minimum ein Tausendstel so schwach leuchtet wie im Maximum.

Während der On-Phase ist Mira mit bloßem Auge zu sehen, in der Off-Phase hingegen nur im Teleskop. Das letzte Maximum von Mira war für vergangenen August vorhergesagt. Was aber steckt hinter dem seltsamen Verhalten, das der ostfriesische Pfarrer David Fabricius im Jahr 1596 als Erster entdeckte? Die rund 400 Lichtjahre von der Erde entfernte Mira ist ein roter Riesenstern, der ständig pulsiert. Der Gasball kann bis zu einem Durchmesser von 550 Millionen Kilometer expandieren und auf 460 Millionen Kilometer schrumpfen. Dabei ändert sich die Temperatur des Sterns - und lässt letztlich seine Helligkeit schwanken.

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Grafik: M. Rothe

Sterne und Sternbilder: Neben dem Walfisch stehen die Tierkreisbilder Wassermann und Steinbock tief im Süden. Über dem Horizont blinkt Fomalhaut im Südlichen Fisch. Hoch im Süden prangt Pegasus mit der angehängten Sternenkette der Andromeda. Während im Osten der Stier die Arena betritt, versammeln sich im Westen mit Atair im Adler, Deneb im Schwan und Wega in der Leier die Sterne des Sommerdreiecks. Tief im Nordwesten leuchtet der Herkules, im Nordosten strahlt Kapella im Fuhrmann. Der Große Wagen kurvt knapp über dem Nordpunkt.

Planeten, Mond, Meteore: Nur Spezialisten werden Merkur Anfang November morgens im Osten erspähen, Mars bleibt unsichtbar. Venus hingegen ist als prächtiger Abendstern im Südwesten nicht zu übersehen. Jupiter und Saturn, beide im Steinbock, lassen sich am abendlichen Südhimmel jetzt ebenfalls leicht erkennen. Den 8. November sollten Sternfreunde im Kalender vormerken: Gegen 18 Uhr finden sich alle drei Planeten sowie die schmale Mondsichel tief im Süden. Neumond ist am 4., erstes Viertel am 11., Vollmond am 19. und letztes Viertel am 27. November. In der Nacht zum 17. November erreichen die Leoniden ihr Maximum, mehr als 15 Sternschnuppen pro Stunde werden aber nicht aufblitzen, zumal das Mondlicht die Beobachtung stört.

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