Astronomie:Sternenhimmel April

Der erste Vollmond des Frühjahrs, der über das Osterdatum bestimmt, erscheint in diesem Jahr besonders groß. Das liegt daran, dass seine Bahn eiförmig ist.

Von Helmut Hornung

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(Foto: Rothe)

Highlight: Ostern, so legte es das Konzil von Nicäa im Jahr 325 fest, fällt jeweils auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Im vergangenen Jahr war die Situation aus kirchenhistorischen Gründen nicht so eindeutig, heuer läuft alles ganz normal. Als volle Scheibe leuchtet der Mond in der Nacht zum 8. April vom Himmel, Ostersonntag ist der 12. April. Dennoch gibt es eine kleine Besonderheit: Der Ostervollmond ist der größte des Jahres, seine Scheibe hat etwas mehr als 33 Bogenminuten im Durchmesser und damit zehn Prozent mehr als durchschnittlich.

Ursache dafür ist die Bahn des Mondes, die nicht kreis-, sondern leicht eiförmig ist. Das heißt: Der Mond umläuft in stets wechselnden Abständen unseren Planeten. Der Punkt, an dem er uns am nächsten ist, heißt Perigäum, dann trennen ihn günstigstenfalls nur etwa 356 400 Kilometer von der Erde; im Apogäum hingegen, dem Bahnpunkt mit der größten Distanz, sind es bis zu 406 700 Kilometer. Tatsächlich passiert der Mond am 7. April um 20 Uhr das Perigäum, also wenige Stunden vor der Vollmondphase.

Wenn Beobachter aber meinen, an diesem Tag würde abends ein besonders großer "Supervollmond" über den Horizont klettern, bilden sie sich das nur ein: Dieses Mondtäuschung genannte Phänomen hat keine physikalischen Ursachen und ist wahrnehmungspsychologisch bedingt.

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(Foto: Rothe)

Sterne und Sternbilder: Der Große Wagen steht im Norden hoch am Himmel, Kassiopeia strebt ihrer niedrigsten Stellung zu. Im Nordwesten blinkt Kapella im Fuhrmann, im Nordosten Arktur im Bootes. Der ausgedehnte Löwe dominiert jetzt den südlichen Himmel, die Wintersternbilder Zwillinge, Kleiner und Großer Hund sowie Orion funkeln im Südwesten. Im Südosten leuchtet Spika in der Jungfrau.

Planeten, Mond, Meteore: Merkur bleibt noch unsichtbar, Venus erreicht im April ihre größte Helligkeit. Bereits in den ersten Apriltagen wanderte sie durch den offenen Sternhaufen der Plejaden im Stier, was sich abends mit bloßem Auge oder besser noch mit dem Fernglas verfolgen ließ. Mars im Steinbock geht Mitte April kurz nach 4 Uhr auf und schimmert gemeinsam mit Jupiter im Schützen am Morgenhimmel. Dritter im Bunde ist Saturn, ebenfalls im Steinbock. Am Morgen des 15. April stehen die drei Planeten wie an einer Schnur aufgefädelt über dem Südosthorizont; der abnehmende Halbmond vervollständigt das Bild. Der Fahrplan des Mondes: Erstes Viertel am 1., Vollmond am 8., Letztes Viertel am 14., Neumond am 23. und erneut Erstes Viertel am 30. April. In diesem Monat sind die Sternschnuppen der Lyriden aktiv, am frühen Morgen des 22. April erreichen sie ihr Maximum. Bis zu 20 Meteore, darunter ein paar recht helle, flitzen dann übers Firmament.

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