Sternenhimmel Januar:Wie Sterne ihre Farben ändern

Sternenhimmel Januar: Grafik: M. Rothe

Grafik: M. Rothe

Am Januarhimmel sind rötliche, gelbliche und bläuliche Sterne zu sehen. Das hat mit den Temperaturen der gigantischen Gaskugeln zu tun.

Von Helmut Hornung

Highlight: Am Winterhimmel funkeln helle Sterne in allen Farben. Da ist der rötliche Aldebaran im Stier, die gelbe Capella im Fuhrmann oder der zart blaue Rigel im Orion. Die Sterne sind gigantische Gaskugeln, und deren Farben bedeuten unterschiedliche Temperaturen der äußeren Schichten. So ist Aldebaran mit knapp 4000 Grad relativ kühl und Capella mit rund 5000 Grad etwa so heiß wie unsere Sonne. Deutlich darüber liegt Rigel, dessen Oberfläche ungefähr 12000 Grad aufweist. Im Lauf eines Sternlebens verändern sich die Temperaturen und Farben. Wenn unsere Sonne ihren Brennvorrat an Wasserstoff verbraucht hat, wird sie sich über die Bahnen von Merkur und Venus hinaus zu einem Riesen aufblähen, abkühlen und dann in rotem Licht leuchten. Das passiert in ungefähr fünf Milliarden Jahren. Ein Menschenleben reicht nicht aus, um solche Prozesse zu verfolgen. Dennoch hat sich am Himmel in geschichtlicher Zeit etwas getan: Beteigeuze, der linke Schulterstern des mächtigen Jägers Orion, strahlte vor 2000 Jahren offenbar gelb und hat bis heute einen Farbwechsel ins Rote durchgemacht. Derart massereiche Sterne - Beteigeuze wiegt heute soviel wie 18 Sonnen - zeigen recht schnell ablaufende Veränderungen. Die größte steht Beteigeuze aber noch bevor: Er wird eines fernen Tages als Supernova explodieren.

Sternenhimmel Januar: Grafik: M. Rothe

Grafik: M. Rothe

Sterne und Sternbilder: Am südlichen Himmel versammeln sich nun die markantesten Sternbilder des Jahres: Fuhrmann, Orion, Stier, Zwillinge sowie Großer und Kleiner Hund. Im Großen Hund leuchtet Sirius, der hellste Stern am irdischen Himmel. Weil er am Abend noch recht tief im Südosten steht, muss sein Licht dicke und unruhige Schichten der Erdatmosphäre durcheilen, was Sirius in allen Farben funkeln lässt. Hoch im Südwesten prangen Pegasus und Andromeda. Im Nordwesten finden wir Schwan und Kassiopeia. Im Norden steht der Große Wagen gleichsam auf seiner Deichsel.

Planeten, Mond, Sonnennähe: Erfahrene Beobachter erspähen Merkur nach dem 20. Januar gegen 7 Uhr morgens tief im Südosten. Die helle Venus hingegen lässt sich leichter finden, sie steht nach Sonnenuntergang knapp über dem Südwesthorizont. Dort begegnet sie am Abend des 23. Januar dem Saturn sowie der dünnen Sichel des Mondes. Der rote Mars im Stier fällt ebenso auf wie Jupiter in den Fischen. Vollmond ist am 7., letztes Viertel am 15., Neumond am 21. und erstes Viertel am 28. Januar. Mondlicht stört die Beobachtung der Quadrantiden-Meteore, die am Morgen des 4. Januar vom Himmel fallen. Und ebenfalls am 4. Januar erreicht die Erde mit 147,099 Millionen Kilometer ihren geringsten Abstand zur Sonne.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusLuftfahrt
:Fliegen verboten

Frankreich untersagt Flüge auf einigen Kurzstrecken, um beim Klimaschutz voranzukommen. Welche Routen sind betroffen? Und kann das ein Vorbild für Deutschland sein?

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: