Stephen Gately: Obduktion:Boyzone-Sänger hatte ein Lungenödem

Sein Tod kam völlig überraschend, jetzt liegt das Obduktionsergebnis vor: Boyzone-Sänger Stephen Gately könnte wirklich an seinem Erbrochenem erstickt sein.

Der auf Mallorca überraschend gestorbene Boyzone-Sänger Stephen Gately hatte nach dem Ergebnis der Obduktion ein Lungenödem. Dies teilte ein Gericht am Dienstag in Mallorca mit.

Stephen Gately; AFP

"Übrigens, was Sie noch wissen sollten ...": Stephen Gately, 1998.

(Foto: Foto: AFP)

Ein Lungenödem ist eine abnormale Ansammlung von Flüssigkeit im Lungengewebe. Mit Flüssigkeit gefüllte Lungenbläschen können den Sauerstoff nicht mehr ausreichend aufnehmen. Die Folgen sind schwere Atemnot und Angst vor dem Ersticken.

Das könnte Spekulationen erhärten, dass Gately an seinem eigenen Erbrochenen erstickt ist. Der 33-Jährige Sänger der irischen Popband Boyzone hatte mit seinem Partner Andrew Cowles, 32, in der Nacht zum Samstag in Mallorca gefeiert und nach Augenzeugenberichten viel Alkohol getrunken. Am nächsten Tag wurde Gately von Cowles tot auf dem Sofa in ihrer Wohnung gefunden.

Die britische Boulevardzeitung The Sun hatte sich in ihrem Bericht auf einen Nachtschwärmer berufen, der gemeinsam mit dem Paar in dem Club "Black Cat" etwas getrunken hatte. "Stephen war total betrunken", sagte der. Das Paar habe dann einen 25 Jahre alten Bulgaren getroffen, gemeinsam hätten sie in ihrer Wohnung noch mehr getrunken.

Am frühen Samstagmorgen gegen 5:30 Uhr ging Cowles dem Bericht zufolge ins Bett; Gately war bereits auf dem Sofa eingeschlafen. Am nächsten Mittag habe der 32-Jährige seinen toten Partner in einer "Gebetshaltung" gefunden - auf dem Boden kauernd, das Gesicht auf einem Kissen auf dem Sofa. Er habe vergeblich versucht, den Sänger wiederzubeleben, hätten Freunde berichtet.

Der Anwalt von Gatelys Familie hatte diese Darstellung zurückgewiesen: "Es war definitiv kein Selbstmord." Die Familie glaube nicht an einen übertriebenen Trinkmarathon als Todesursache. "Er amüsierte sich immer gut, er liebte das Leben", sagte der Sprecher der Familie, Gerald Kean. "Ich bin mit ihm öfter nachts durch die Straßen gezogen und, wenn überhaupt, sah er im Laufe des Partyabends so aus, als ob er gerade dazugestoßen wäre."

Gately habe sich zuletzt am Samstag um 0.30 Uhr bei der Familie gemeldet. "Er war in wunderbarer Verfassung und auf dem Weg zur Party nach Palma, wofür sie eine Stunde gebraucht hätten." Gegen 6 Uhr sei der Ire, der sich zuletzt vor allem in London aufhielt, wieder in seiner Ferienwohnung gewesen. Sein Tod sei ein "tragischer Unfall" gewesen.

Gately war neben Ronan Keating Leadsänger der irischen Popband Boyzone. Mit Hits wie "No Matter What" und "Words" wurden sie in den Neunzigern zu Teenie-Idolen. Nach einer fast siebenjährigen Trennung kam die Band 2007 wieder zusammen. Sie veröffentlichte zwei neue Lieder und ging auf eine mäßig erfolgreiche Europa-Tournee. Während der Trennung hatte sich Gately als Solokünstler versucht.

1998 sorgte der Ire mit einem kurzen Satz für Schlagzeilen: "Ich bin schwul und verliebt." Es war das erste Outing eines Boygroupsängers als Homosexueller. Gately stammte aus einfachen Verhältnissen. Als er mit 17 Jahren zu Boyzone kam, begriff er das als Chance seines Lebens. Er habe sich mit einem "Ach übrigens, was Sie noch wissen sollten..." nicht die Karriere versauen wollen, sagte er später. Gately wurde 33 Jahre alt.

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