Ein 37 Jahre alter Mann aus der Schweiz ist im Staufener Missbrauchsfall zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Zudem ordnete das Landgericht in Freiburg eine Sicherheitsverwahrung sowie die Zahlung von Schmerzensgeld in Höhe von 14 000 Euro an.
Das Geld geht an das Opfer der Taten. Der heute neun Jahre alte Junge war von dem gelernten Maurer aus dem Kanton St. Gallen mindestens drei Mal vergewaltigt worden. Dafür war er knapp 200 Kilometer nach Staufen bei Freiburg gefahren. Er gab zu, Geld für die Vergewaltigungen bezahlt zu haben.
Mutter und Lebensgefährte boten Kind im Internet an
Im Hauptprozess stehen seit Mitte Juni die 48-jährige Mutter und ihr 39-jähriger Lebensgefährte in Freiburg vor Gericht. Christian L. und seine Lebensgefährtin Michaela Berrin T. haben deren Sohn von 2015 an bis September 2017 zum sexuellen Missbrauch angeboten. Sie vermittelten den heute Neunjährigen gezielt und gegen Geld an Männer, die das Kind dann missbrauchten, quälten, verletzten, demütigten, beleidigten, erniedrigten, filmten. Die Kontakte kamen zumeist über das Darknet zustande. Das Urteil wird frühestens am 16. Juli erwartet.
Insgesamt gibt es in dem Fall acht Tatverdächtige. Der am Montag verurteilte Schweizer ist einer von ihnen. Drei Urteile gegen Kunden des Paares sind bereits ergangen. Ein Mann wurde in Freiburg zu zehn Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Er muss dem Opfer 12 500 Euro Schmerzensgeld zahlen. Ein Bundeswehrsoldat bekam im Mai acht Jahre Gefängnis, auch hier ordnete das Landgericht Freiburg die Zahlung von 12 500 Euro Schmerzensgeld an. Ein Schleswig-Holsteiner wurde Ende Juni in Karlsruhe zu acht Jahren Haft verurteilt. Das Landgericht Karlsruhe ordnete Sicherungsverwahrung an. Der Termin für den Prozess gegen einen beschuldigten Spanier ist noch nicht festgelegt.