Besuch von Trump:Die Briten sind not amused

Gerade hat Donald Trump noch kräftig gegen Theresa May ausgeteilt, nun treffen die beiden erneut aufeinander - und loben die guten Beziehungen. Auf Englands Straßen schlägt dem US-Präsidenten bunter Protest entgegen. Die Bilder des Besuchs.

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Donald Trump, Theresa May

Quelle: Pablo Martinez Monsivais/AP

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Donald Trump und Theresa May, die Zweite: Am Freitagmittag treffen der US-Präsident und die britische Regierungschefin erneut aufeinander und sind bemüht, den Anschein von Normalität zu wahren. Nach seiner scharfen Kritik am Tag zuvor (in einem Interview hatte Trump erklärt, May habe den Brexit vermasselt), beteuert der Gast nun sogar, wie gut sein Verhältnis zur Gastgeberin sei.

US-Präsident Trump in Großbritannien - Protest

Quelle: Andrew Matthews/dpa

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"Die Beziehung ist sehr, sehr stark", sagt Trump zu Beginn des Treffens in Chequers. "Wir haben eine sehr gute Beziehung." Ähnlich äußert sich May: "Wir werden über die besondere Beziehung zwischen dem Vereinigten Königreich und den USA sprechen, die großartig ist." Diplomatie à la Trump eben. Vor dem Landsitz der britischen Premierministerin in Chequers spielen Demonstranten die Szene nach.

The First Lady Of The United States Visits The Chelsea Pensioners

Quelle: Luca Bruno/Getty Images

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Mehr Spaß scheint derweil Melania Trump zu haben. Die First Lady spielt während des Treffens zwischen ihrem Mann und May bei einem Besuch von britischen Veteranen in Chelsea Bowls und ...

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Quelle: Luca Bruno/AFP

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... schwenkt eifrig mit Philip May Fähnchen des eigenen Landes. Ihre Gesichter scheinen zu sagen: Eklat? Welcher Eklat?

US-Präsident Trump in Großbritannien - Protest

Quelle: Matt Dunham/dpa

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Trump steht bei vielen Briten nicht sehr hoch in der Gunst. Am deutlichsten zeigt das die mit großem Aufwand betriebene Protestaktion um einen sechs Meter hohen Ballon. Lange war nicht klar, ob das Trump-Baby wirklich abheben darf. Londons Bürgermeister Sadiq Khan hatte die Zustimmung zunächst verweigert, weil es sich nicht um eine Protestform handele, sondern um Kunst. Eine Online-Petition mit mehr als 10 000 Unterschriften überzeugte ihn schließlich vom Gegenteil.

Police officers talk to demonstrators preparing to protest in Parliament Square, during the visit by U.S. President Donald Trump and First Lady Melania Trump in London

Quelle: Peter Nicholls/Reuters

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Schon am frühen Freitagmorgen haben sich Polizisten und Demonstranten auf die Auftritte des US-Präsidenten vorbereitet. Mit roten Jacken und Kappen ist die Aktivistengruppe in der Nähe des Parlaments präsent, die dort den sechs Meter großen Baby-Donald-Ballon in die Luft steigen lassen möchte. Zum Zeitpunkt ist die Atmosphäre zwischen Beamten und Trump-Gegnern entstpannt, wie hier am Parliament Square. Für die Polizei ist der Besuch des amerikanischen Staatsoberhauptes einer der größten Einsätze in der jüngeren Vergangenheit.

US-Präsident Trump zu Besuch in Großbritannien - Protest

Quelle: Gareth Fuller/dpa

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Einquartiert sind der US-Präsident und die First Lady in der Botschafterresidenz Winfield House im Regent's Park. Demonstranten hatten angekündigt, den Amerikanern mit Töpfen, Pfannen und Vuvuzelas den Schlaf rauben zu wollen. Viel gebracht haben dürfte das nicht. Das Gelände ist weiträumig abgesperrt.

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Quelle: Pablo Martinez Monsivais/AP

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Donald und Melania Trump waren am frühen Donnerstagnachmittag mit der Air Force One auf dem Flughafen London-Stansted gelandet. Danach ging es in die neue US-Botschaft. Die hatte Trump Anfang des Jahres noch als "schlechten Deal" beschimpft.

Protests Against Donald Trump's Visit Take Place Across The UK

Quelle: Getty Images

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Von der US-Botschaft aus hat Trump einen guten Blick auf dieses Banner gehabt. Aktivisten haben die Worte "Menschenrechts-Albtraum" über die Vauxhall-Brücke gespannt. Zu den Protesten in London wurden im Vorhinein Tausende Teilnehmer erwartet.

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Quelle: Geoff Pugh/AFP

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Am Donnerstagabend nahmen die Trumps bereits an einem Galadinner im Blenheim Palace teil, einem Familiensitz des früheren Premierministers Winston Churchill. Premierministerin Theresa May empfängt zusammen mit ihrem Ehemann Philip die Gäste zum festlichen Abendessen. Auffallend ist ein an ihrem Oberarrm heftender Gegenstand, gut sichtbar aufgrund des dunkelroten, ärmellosen Kleides. Viele fragen sich, was es damit auf sich hat. Es handelt sich dem Vernehmen nach nicht um ein Beruhigungspflaster, sondern um eines, das den Blutzucker misst. May leidet an Typ-1-Diabetes. Die relativ neue Methode ermöglicht es Diabetikern, auch ohne Einstiche in die Haut den Glucose-Wert zu bestimmen.

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Quelle: AFP

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Gerade als das Dinner vorüber ist, geht die britische Boulevardzeitung The Sun mit dem brisanten Interview online. Darin bezeichnet Trump Mays Brexit-Strategie als schlecht - und sagt, ihr Widersacher Boris Johnson könne ebenfalls ein "hervorragender" Premierminister sein. Weil May auf einen weichen Brexit hinsteuere, sei ein baldiges Handelsabkommen mit den USA, was sie sich so sehr erhofft, "wahrscheinlich tot". Die britische Regierung soll vorab nur rudimentär vom Weißen Haus über den Inhalt des Interviews informiert worden sein.

Members Of The Royal Family Attend Events To Mark The Centenary Of The RAF

Quelle: Chris Jackson/Getty Images

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Am Freitagabend hat Trump dann noch eine Audienz bei der Queen. Das bereitet vielen Briten Bauchschmerzen. Wird sich der US-Präsident, der nicht gerade für seine Feinfühligkeit bekannt ist, beim gemeinsamen Teetrinken benehmen können?

Punk-Band Green Day

Quelle: dpa

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Eine Gruppe auf Facebook hat es sich derweil zum Ziel gesetzt, den Song "American Idiot" von Green Day auf Platz eins der britischen Charts zu hieven. Am Mittwoch war es nur Platz 18, aber die Briten hatten auch noch den ganzen Donnerstag Zeit, um sich den Song zu kaufen. Immer freitags werden die neuen Charts veröffentlicht.

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Quelle: Geoff Caddick/AFP

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Früher war alles mal ganz anders: Trump und Großbritannien, das sah eine Zeit lang wie eine Liebesheirat aus. Die Briten lieben Exzentriker und die Brexit-Befürworter sahen im US-Präsidenten einen Verbündeten, wie es dieser Graffiti-Kuss zwischen Trump und inzwischen Ex-Außenminister Boris Johnson auf die Schippe nimmt. Doch schon bald folgte das Liebes-Aus. Trump beleidigte den Londoner Bürgermeister, dann Premierministerin May und schließlich das ganze Land.

The UK Reacts To Trump's Muslim Travel Ban

Quelle: Mark Runnacles/Getty Images

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Schon im März vergangenen Jahres zeigten viele Briten, was sie von dem neuen US-Präsidenten halten. Zehntausende gingen auf die Straße, um gegen Trumps Einreiseverbot für Menschen aus sieben muslimischen Ländern zu protestieren. Der Erlass wurde damals von einem Bundesrichter gestoppt. Trumps Regierung überarbeitete das Einreiseverbot mehrfach - immer wieder stoppten die Gerichte die verschiedenen Versionen, bis das Verbot im Juni vom Obersten Gerichtshof akzeptiert wurde.

The American Flag Is Raised At The New US Embassy In London

Quelle: Leon Neal/Getty Images

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Auch davor gab es schon Verstimmungen. Eigentlich hätte Trump im Januar zu seinem ersten Besuch als US-Präsident nach London reisen sollen, um die neue US-Botschaft einzuweihen. Doch er weigerte sich, weil der Bau ein "schlechter Deal" sei. Die alte Botschaft lag zentral im wohlhabenden Londoner Viertel Mayfair, die neue liegt etwas abseits im Süden. "Ich soll das rote Band durchschneiden? Niemals", twitterte Trump. Einige vermuteten aber, der Besuch sei aus Sorge vor Massenprotesten abgesagt worden.

© SZ.de/dpa/eca/fie/jael/jsa/mane
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