St. Pauli:Tatverdächtige nach Schüssen auf Rockerboss festgenommen

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Der abgesperrte Tatort auf dem Millerntorplatz an der Reeperbahn auf St. Pauli. (Foto: Mücahid Güler/dpa)
  • Die Hamburger Polizei hat eine Tatverdächtige im Fall des niedergeschossenen Hells-Angels-Chefs Dariusch F. festgenommen.
  • Offenbar handelt es sich um eine persönliche Fehde der 23-Jährigen und einem 28-jährigen Komplizen mit dem Opfer.

Die Hamburger Polizei hat im Zuge der Ermittlungen zu einem auf St. Pauli angeschossenen Rockerboss eine tatverdächtige Frau festgenommen. Bei vier Durchsuchungen in der Nacht zu Dienstag hätten Spezialeinsatzkräfte die 23-Jährige festgenommen, teilte die Hamburger Polizei mit. Sie werde verdächtigt, die Komplizin eines 28-Jährigen zu sein, der selbst im Gefängnis sitzt und zur Tat angestiftet haben soll. Gegen die junge Frau wurde ein Haftbefehl erlassen.

Wer die Schüsse auf den 38-jährigen Dariusch F. abgab, ist aber weiter unklar. "Die Gewalttat ist weitgehend aufgeklärt, aber die Ermittlungen zum Schützen dauern noch an", sagte eine Polizeisprecherin. Ersten Erkenntnissen zufolge handelt es sich wahrscheinlich um einen persönlichen Racheakt des 28-Jährigen.

Der Tatverdächtige war einst Mitglied der inzwischen aufgelösten Rockergruppe Mongols. 2016 soll es einen Tötungsversuch auf ihn und die heute 23-Jährige gegeben haben. Dabei wurden beide schwer verletzt, die Frau schwebte damals in Lebensgefahr. Von einem Konflikt zwischen verschiedenen Rockergruppierungen gehen die Ermittler nach derzeitigem Stand jedoch nicht aus.

Das Opfer, Dariusch F., gilt als örtlicher Anführer der Hells Angels. Er wurde in der Nacht zum Montag vergangener Woche angeschossen, als er mit seinem Bentley an einer Ampel in unmittelbarer Nähe der Reeperbahn wartete. Der oder die Täter hielten in einem Fahrzeug neben ihm und flüchteten danach. 20 Streifenwagen fahndeten noch in der Nacht nach möglichen Tätern - zunächst erfolglos. Inzwischen wurde das Auto sichergestellt, aus dem geschossen worden sein soll.

Die Polizei nahm Ermittlungen wegen eines "versuchten Tötungsdeliktes" auf. Der Schwerverletzte musste in einer Hamburger Klinik notoperiert werden. Er ist inzwischen außer Lebensgefahr. Unklar ist, ob er dauerhafte Schäden davontragen wird.

© SZ.de/dpa/afp/pvn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Von Peter Burghardt

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