Süddeutsche Zeitung

Sportmode aus Herzogenaurach:Warum Fidel Castro Adidas trägt

Drei Streifen vom Klassenfeind: Auch bei seinem jüngsten Auftritt hat sich Kubas "Máximo Líder" zu Mode aus Herzogenaurach bekannt.

Im Alter von fast 90 Jahren ist Kubas früherer Machthaber Fidel Castro wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten - um dem Kommunismus beim Kongress der Kommunistischen Partei eine blühende Zukunft zu prophezeien. Für seine Rede vor mehr als 1000 Delegierten und Gästen wählte der ehemalige Staatschef sein gewohntes Outfit: eine Trainingsjacke von Adidas.

Warum eigentlich?

"Es gibt keinerlei Vertrag mit Fidel Castro", teilte Adidas-Sprecherin Katja Schreiber auf SZ-Anfrage mit. Vielmehr habe das Unternehmen bis einschließlich 2012 über viele Jahrezehnte die kubanische Olympia-Mannschaft ausgerüstet. Aus dem Fundus an Traningsanzügen habe sich Fidel Castro in der Vergangenheit und "wohl nun auch wieder aktuell" bedient, so Schreiber.

Der berühmteste Feind des Kapitalismus hat nach dem Ablegen der Militäruniform seinen Stil gefunden - und wirbt nebenbei kostenlos für Sportmode aus Herzogenaurach.

Adidas setzte sich schon mehrmals über politische Gräben hinweg: der fränkische Konzern stattete Sportler der Sowjetunion und der DDR aus.

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