Süddeutsche Zeitung

Spielbanken:Manipulation im Casino

Sechs Männer sollen Spielautomaten in staatlichen Casinos manipuliert und so 700.000 Euro erbeutet haben. Mit einem einfachen Trick knackten sie die Automaten.

Die Staatsanwaltschaft Ansbach hat nun Anklage wegen gewerbs- und bandenmäßigen Computerbetrugs gegen die Männer erhoben, wie sie am Mittwoch mitteilte. Sie sollen in Feuchtwangen und Garmisch-Partenkirchen 24 Automaten dazu gebracht haben, dass sie den Einwurf Tausender 50-Cent Münzen speicherten, obwohl kein Geld eingeworfen wurde.

Nach einer kurzen Spielzeit hätten die Männer dann die Auszahlungstaste gedrückt und den mutmaßlichen Gewinn eingestrichen. Um das Risiko einer Entdeckung zu minimieren, hätten sie abwechselnd agiert. Dennoch sei das Aufsichtspersonal in Feuchtwangen auf die Bande aufmerksam geworden und habe am 20. Oktober 2007 die Polizei verständigt.

Als Drahtzieher gelte ein 45-jähriger Österreicher, der die Hälfte des Gewinns für sich behalten haben soll, erklärte die Staatsanwaltschaft. Er sitzt seit 21. Oktober 2007 in Untersuchungshaft, schweigt jedoch zu den Vorwürfen. Auch ein 62-jähriger mutmaßlicher Komplize aus Saarbrücken habe noch keine Angaben gemacht. Dagegen hätten die vier anderen Beteiligten die Taten eingeräumt. Von der Beute seien nur noch knapp 18.000 Euro sichergestellt worden. Fünf der Männer seien hochverschuldet, sagte der leitende Oberstaatsanwalt Ernst Metzger.

Wann es zu einer Hauptverhandlung komme, sei noch offen. Für gewerbs- und bandenmäßigen Computerbetrug sieht das Gesetz Freiheitsstrafen zwischen zwölf Monaten und zehn Jahren vor.

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