Spenden für Haiti:Vorsicht vor schwarzen Schafen

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Die Katastrophenhilfe in Haiti braucht dringend finanzielle Unterstützung. Wer helfen will, sollte aber vorsichtig sein - längst nicht alle Spendenaufrufe sind seriös.

Nach der Erdbebenkatastrophe in Haiti sind die internationalen Hilforganisationen vor Ort und kümmern sich um die Versorgung der Menschen des Karibikstaats.

Für die Hilfe in Haiti werden Spendengelder benötigt. Doch besonders im Internet nutzen Betrüger die guten Absichten der Spender aus. (Foto: Foto: ddp)

Für ihre Arbeit sind die Teams auf Spendengelder angewiesen. Doch wer für die Erdbebenopfer in Haiti spenden will, sollte auf die Seriösität des Hilfeaufrufs achten.

Vor allem auf die Kompetenz der sammelnden Hilfswerke gilt es zu achten: "Seriöse Organisationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie in so einer Situation nicht allein vorgehen", sagte Burkhard Wilke, Geschäftsführer des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) in Berlin. Das auch als "Spenden-TÜV" bekannte Institut schätzt die Abstimmung zwischen den internationalen Organisationen als besonders wichtig ein.

Warnung vor Betrügern

Ulrich Pohl vom Deutschen Spendenrat in Bielefeld rät dazu, für große Hilfsbündnisse wie "Aktion Deutschland hilft" oder "Bündnis Entwicklung hilft" zu spenden, in denen sich jeweils mehrere Organisationen zur Soforthilfe zusammengeschlossen haben. "Große Organisationen sind am ehesten in der Lage, nun Lebensmittel, Medikamente und Zelte nach Haiti zu bringen und eine Infrastruktur aufzubauen", sagte Pohl.

Außerdem sollten sich Spender absichern, dass die Hilfsorganisation Erfahrung mit Katastrophenhilfe besitzt und über ein Netzwerk in Haiti verfügt. Nach dem Zusammenbruch der Infrastruktur und den starken Zerstörungen müsse eine Organisation sich laut DZI-Chef Wilke gut in dem Land auskennen, um wirklich helfen zu können.

Trägt eine Organisation das DZI-Siegel, können sich Spender laut Burkhard Wilke darauf verlassen, dass ihr Geld bei den Opfern in Haiti ankommt. Auf sueddeutsche.de finden Sie eine Sammlung mit seriösen Hilfsorganisationen.

Im Video: Nach dem verheerenden Erdbeben auf Haiti rufen Hilfsorganisationen in Deutschland zu Spenden auf. Das DRK wird zuerst ein Expertenteam in die Katastrophenregion schicken, um die weitere Hilfe zu koordinieren. Weitere Videos finden Sie hier

Wer nicht aufpasst, läuft Gefahr an Betrüger zu geraten. So warnt die US-Behörde FBI vor falschen Spenden-Aufrufen im Internet. Wie schon bei Naturkatastrophen in der Vergangenheit müsse mit Betrügern gerechnet werden, die Not und Spendenbereitschaft in krimineller Absicht ausnutzen, erklärte die US-Ermittlungsbehörde.

Spendenwillige sollten im Internet weder persönliche Daten noch ihre Bankdaten preisgegeben. Außerdem warnt das FBI davor, Internet-Links oder E-Mail-Anhänge zum Thema Spenden für Haiti zu öffnen, weil auf diese Weise Computerviren verbreitet werden könnten.

© sueddeutsche.de/dpa/AFP/kred - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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