Unwetterkatastrophe:15 000 Freiwillige auf dem Weg in spanische Dörfer

Lesezeit: 1 Min.

Tausende freiwillige Helfer versammeln sich in Valencia, um ihre Einsatzpläne für die Aufräumarbeiten nach den Überschwemmungen entgegenzunehmen. (Foto: Alberto Saiz/dpa)

Zudem sind zahlreiche Soldaten und Beamte im Einsatz. Mehr als 200 Menschen konnten nach den verheerenden Regenfällen nur noch tot geborgen werden.

In einem Akt der Hilfsbereitschaft haben sich nach den schweren Unwettern in Spanien Medienberichten zufolge etwa 15 000 freiwillige Helfer am Morgen in der Mittelmeermetropole Valencia eingefunden. Mit von der Regionalregierung organisierten Bussen sollten sie in Schichten zu den schwer verwüsteten Dörfern rund um Valencia gebracht werden, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen.

Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez gab nach einer Lagesitzung bekannt, dass mindestens 211 Menschen bei den Unwettern vom Dienstag ums Leben gekommen seien, die meisten von ihnen in der Region Valencia. Viele Menschen gelten weiter als vermisst, es wird mit einer weiter steigenden Zahl von Toten gerechnet.

Regierung entsendet weitere Hilfskräfte

Insgesamt 10 000 weitere Einsatzkräfte will der Regierungschef jetzt in die betroffenen Gebiete schicken, um die Bergungs- und Aufräumarbeiten zu beschleunigen. 5000 Soldaten sollen demnach noch dieses Wochenende entsandt werden und die schon etwa 2000 Militärangehörigen vor Ort verstärken, wie der Sender RTVE berichtete. Zudem ist der Einsatz von 5000 Polizisten und Angehörigen der Polizeieinheit Guardia Civil geplant.

Eine verwüstete Straße in der Region Valencia, aufgenommen am Samstag. (Foto: Manu Fernandez/dpa)

Viele der Dörfer sind von einer Schlammdecke überzogen, in den Straßen liegen nach wie vor übereinander getürmte Autos, Möbel sowie sonstiger Hausrat. Die Stromversorgung wurde den Behörden zufolge mittlerweile größtenteils wieder hergestellt.

Koordinationszentrum nimmt Arbeit auf

Erst am Freitag hatte die Regionalregierung Valencia ein Koordinationszentrum eingerichtet, das Samstagfrüh die Arbeit aufnahm. Zugleich wurden Freiwillige aufgerufen, nicht in eigenen Autos in Richtung der Dörfer zu fahren, um die Straßen für Rettungskräfte nicht zu blockieren oder selbst stecken zu bleiben. Die Regionalregierung hatte bis Sonntagabend die Fahrerlaubnis auf wichtigen Verkehrsstraßen stark eingeschränkt, damit Einsatzkräfte freie Fahrt haben.

© SZ/dpa/cor/skp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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