Spanien:22 000 Spanier bewerfen sich mit 165 Tonnen Tomaten

In einer Kleinstadt nahe Valencia findet die traditionelle Schlacht "La Tomatina" statt. In diesem Jahr mit einer Rekordmenge an Wurfmaterial und erhöhten Sicherheitsstandards.

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Quelle: AFP

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Nach einstündiger Tomatenschlacht standen insgesamt 22 000 Menschen verschwitzt und knöcheltief in roter Soße. Immer am letzten Mittwoch im August bewerfen sich Spanier und Besucher aus aller Welt in den Straßen der Kleinstadt Buñol nahe Valencia mit dem überreifen Gemüse. Auch in diesem Jahr dauerte das Spektakel "La Tomatina" von elf bis zwölf Uhr mittags, gleich im Anschluss rückte die Putzkolonne an. Es gehört zum Ehrenkodex der Tomatina, dass die Teilnehmer mit dem offiziellen Ende der Schlacht auch wirklich das Werfen einstellen und außerdem beim Aufräumen helfen.

Tomatenschlacht in Bunol

Quelle: dpa

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Über den Ursprung des seltsamen Rituals gibt es unterschiedliche Erzählungen. Eine Ursprungsgeschichte lautet, dass 1945 eine Gruppe Jugendlicher auf dem Markt unterwegs war. Einer von ihnen fiel aus Versehen in eine Kiste Tomaten, woraufhin auf dem Markt eine wüste Straßenschlacht enstand, die erst von ordnungskräften beendet wurde. Andere behaupten, es begann mit einer Gruppe Jugendlicher, die einen Straßenmusikanten mit den Produkten des benachbarten Gemüsehändlers bewarfen, woraufhin dieser offenbar einige der Tomaten zurückwarf. Passanten blieben stehen, beobachteten, was da vor sich ging und griffen dann ebenfalls zu den Tomaten. Binnen Minuten entstand eine matschige Straßenschlacht.

Tomatenschlacht in Bunol

Quelle: dpa

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Fest steht, dass "La Tomatina" 1945 zum ersten Mal stattfand. Diktator Franco verbot das Fest zwischenzeitlich - es galt als "Störung der öffentlichen Ordnung". 1959 wurde es wieder erlaubt.

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Quelle: AFP

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Laut Stadtverwaltung wurden noch nie so viele Tomaten zur Verfügung gestellt wie dieses Jahr. 165 Tonnen waren herangeschafft worden, fünf mehr als 2016. Da es immer mal wieder Verletzte gibt, raten die Organisatoren, die Schale der Tomaten vor dem Werfen zu zerdrücken, damit sie weicher sind. Sie bitten um nur "mäßigen Alkoholkonsum", Flaschen und feste Gegenstände sind auf dem Schlachtfeld nicht gestattet.

70th edition of the Tomatina

Quelle: dpa

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Der Beginn der Schlacht wird nicht durch einen Pfiff oder Schuss in die Luft markiert, sondern ist ein eigenes Spektakel: Ab etwa 10 Uhr versuchen Teilnehmer unter ohrenbetäubenden Anfeuerungsrufen einen eingewachsten, glitschigen Pfahl hinauf zu klettern, an dessen Spitze ein Schinken befestigt ist. Sobald ein Teilnehmer den Schinken zu fassen bekommt, fliegt die erste Tomate.

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Quelle: Alberto Saiz/AP

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70 Prozent der Besucher sind keine Spanier, sondern kommen aus dem Ausland, überwiegend aus den USA, Australien, Frankreich und Asien. Nachdem die Teilnehmerzahl zeitweise auf bis zu 50 000 stieg, gibt es seit 2013 eine Begrenzung. Die Teilnahme kostet zehn Euro. Nach den jüngsten Anschlägen in Spanien wurde das Sicherheitspersonal zudem auf 740 Einsatzkräfte aufgestockt.

© sz.de/dpa/lgu/ick
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