Extremwetter:Waldbrände in Andalusien und Sizilien, Hochwasser in Südtirol

200830 Unwette. Ein Vb-Tief sorgt derzeit für mächtige Unwetter in Norditalien. Immer wieder zogen massive Gewitterzell

In Norditalien wurden bei den Unwettern auch viele Bäume entwurzelt.

(Foto: Bernd März via www.imago-images.de/imago images/Bernd März)

Nahe Sevilla mussten mehr als 3000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. In Norditalien war die Brennerautobahn am Sonntag gesperrt, inzwischen ist das Wasser zurückgegangen.

Die Behörden in Italien kämpfen mit den Auswirkungen von Unwettern, die in weiten Teilen des Landes, vor allem in den Regionen Südtirol-Trentino, im Veneto und in der Toskana Schäden angerichtet haben. Starkregen hatte vielerorts Flüsse über die Ufer treten lassen.

Am Sonntag war die Brennerautobahn A22 zwischen Bozen Süd und San Michele gesperrt worden, weil die Etsch die Hochwasser-Alarmstufe überschritten hatte. Am frühen Montagmorgen hatte sich die Unwetterlage entspannt und die Strecke konnte wieder für den Verkehr freigegeben werden.

In der Stadt Klausen in Südtirol war die Feuerwehr die Nacht über im Noteinsatz. Hunderte Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen oder sich in obere Stockwerke in Sicherheit zu bringen. Dort führte der Eisack Hochwasser. In Verona traf der Katastrophenschutz am Montagmorgen Vorkehrungen, um der anrollenden Flutwelle der Etsch zu begegnen. In dem Fluss würden Hunderte von Bäumen angeschwemmt, die der Sturm umgekippt hatte, hieß es. In Marina di Massa in der Toskana ist am Sonntag ein Baum auf ein Zelt gekippt, zwei Schwestern im Alter von drei und 14 Jahren starben.

Mehr als 3100 Menschen flüchten vor Waldbrand nahe Sevilla

Auf Sizilien loderten am Wochenende Waldbrände, die jedoch inzwischen eingedämmt sind. Wie die Nachrichtenagentur Ansa schreibt, sind nahe Palermo etwa 200 Hektar Wald verkohlt. Hunderte Menschen mussten vorübergehend ihre Häuser räumen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Brandstiftung.

Auch in Spanien kämpfen Feuerwehrleute an mehreren Orten gegen gefährliche Waldbrände. Außer Kontrolle geraten ist etwa ein Feuer, das am Donnerstag in den Bergen in der Nähe von Almonaster la Real, nordwestlich von Sevilla, der Hauptstadt Andalusiens, ausgebrochen war.

Mehr als 3100 Menschen brachten sich in Sicherheit und verließen ihre Wohnungen und Häuser, wie die Behörden am Sonntag mitteilten. Das Feuer versengte 100 Quadratkilometer. 16 Hubschrauber und acht Flugzeuge waren im Einsatz und halfen mehr als 500 Feuerwehrleuten und Rettungskräften des Militärs im Kampf gegen die Flammen.

Wann der Waldbrand unter Kontrolle gebracht werde, sei schwer zu sagen, erklärte ein Mitarbeiter der andalusischen Waldbrandbekämpfung. Das Wetter spiele eine bedeutende Rolle. Das unebene Gelände mache es zudem schwer, alle betroffenen Gegenden zu erreichen, hieß es.

Wegen eines anderen Brandes in dem Städtchen Mula in der südostspanischen Region Murcia wurden am Samstag weitere 70 Menschen in Sicherheit gebracht. Die Feuerwehr versuchte auch, zwei Großbrände in der Natur in der westspanischen Region Extremadura zu löschen.

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