Spanair-Flugzeugunglück:Ermittlungen gegen Techniker fallengelassen

Nach dem Flugzeugunglück einer Spanair-Maschine stellen die Richter nun die Untersuchungen gegen einen Techniker eingestellt - aus Mangel an Belastungsmaterial.

Ein spanischer Untersuchungsrichter hat nach dem Spanair-Unglück Ende August mit 154 Toten die Ermittlungen gegen einen der Techniker fallengelassen.

Nach der Flugzeugkatastrophe in Madrid lauteten die Vorwürfe auf fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung - es gab aber offenbar zu wenig belastendes Material, die Ermittlungen wurden eingestellt. (Foto: Foto: dpa)

Es gebe nicht genügend belastendes Material, um die Vorwürfe aufrechtzuerhalten, verlautete am Dienstag aus Justizkreisen. Richter Juan Javier Pérez hatte Mitte Oktober Strafverfolgungsverfahren gegen den örtlichen Wartungschef von Spanair sowie zwei mit der Unglücksmaschine betraute Techniker eingeleitet, darunter der jetzt entlastete Mann. Die Vorwürfe lauteten auf fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung.

Die McDonnell Douglas MD-82 der Gesellschaft Spanair war am 20. August beim Start vom Madrider Flughafen Barajas erst zwölf Meter hoch gestiegen, hatte sich dann zur Seite geneigt und war schließlich mit dem Heck aufgeschlagen. Nur 18 der 172 Menschen an Bord überlebten. Unter den Toten waren vier Deutsche. Ein vorläufiger Untersuchungsbericht ergab, dass die Landeklappen der Tragflächen beim Start nicht ausgefahren waren. Ein Alarmsystem, das die Piloten auf dieses Problem hätte hinweisen müssen, sei ausgefallen, hieß es in dem Bericht.

Einen früheren Startversuch hatte der Kapitän wegen eines fehlerhaften Temperaturmessers abgebrochen. An diesem Problem hatten die beiden Mechaniker gearbeitet. Richter Pérez versucht zu ermitteln, ob dieser Eingriff bei dem Unglück eine Rolle spielte.

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