"Space Ship One":Ein zweites Mal All und zurück

Das privat finanzierte Raketenflugzeug "Space Ship One" hat auch beim zweiten Flug die Grenze zum All erreicht und somit die Prämie von 8,3 Millionen Euro gewonnen. Das Ziel Weltraumtourismus rückt nun immer näher.

Bedingung für den Preis war, dass ein privat finanziertes und entwickeltes dreisitziges Raumschiff zwei Mal binnen zwei Wochen ins All fliegt. Das Raumschiff hat erneut eine Höhe von mehr als 100 Kilometern - die Grenze zum All - erreicht und ist wohlbehalten auf der Erde gelandet.

"Space Ship One"

Das "Space Ship One" in der Mojave-Wüste.

(Foto: Foto: dpa)

Den ersten Flug dazu absolvierte "Space Ship One" am 30. September, auch wenn es dabei Probleme gab. Das Raumschiff drehte sich nach dem Start mehrfach um seine eigene Achse und schoss wie ein Korkenziehers zum Himmel. Das "Space Ship One" erreichte aber von der Mojave-Wüste aus eine Höhe von 103 Kilometer - drei Kilometer über der Grenze zum All. Ein erster Versuch im Juni war wegen technischer Probleme gescheitert.

Eine Überraschung gab es vor dem zweiten Start am Montag: statt Michael Melville, der in den vorangegangenen Flügen "Space Ship One" steuerte, brachte dieses Mal Brian Binnie die Maschine ins All.

Das Fluggerät hing wieder zunächst unter dem Bauch eines speziellen Transportflugzeugs und wurde von diesem vom Mojave Airport im Südosten Kaliforniens in die Höhe transportiert. Dann wurde es ausgeklinkt und der Pilot startete das Raketentriebwerk. Nach Erreichen der Grenze zum All in 100 Kilometern Höhe glitt das Fluggerät dann wieder zur Erde zurück.

Der X-Preis wurde 1996 von Peter Diamandis initiiert, um einen Anreiz für kommerzielle bemannte Raumflüge zu schaffen - und war eigentlich schon weitgehend symbolisch geworden. Denn der britische Milliardär, Abenteurer und Eigentümer des Virgin-Konzerns, Richard Branson, hat schon bekannt gegeben, dass er in Zusammenarbeit mit Rutan von 2007 an Flüge ins All anbieten will.

Auf der Basis von "Space Ship One" soll im kommenden Jahr mit dem Bau eines ersten Raumschiffs, der "VSS Enterprise" begonnen werden. Geplant ist, binnen fünf Jahren rund 3000 Menschen ins All zu bringen. Die Preise sollen bei 169.000 Euro anfangen, drei Tage Training inklusive.

Mehr als ein Dutzend Teams arbeiten weltweit an privat finanzierten Raketen, die ins All vorstoßen sollen. Auch ihr Ziel heißt Weltraumtourismus.

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