Magdeburg (dpa/sa) - Deutlich mehr Menschen haben in diesem Jahr in Sachsen-Anhalt Wohngeld bekommen. Dadurch haben sich aber auch die Ausgaben der Kommunen deutlich erhöht, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben hat. Teilweise rechnen die Kommunen nahezu mit einer Verdreifachung der Ausgaben für das Wohngeld.
In der Landeshauptstadt Magdeburg waren es bis Oktober bereits mehr als 1,6 Millionen Euro, wie ein Stadtsprecher mitteilte. Ein Jahr zuvor hätten die Ausgaben für das Wohngeld bei rund 580.000 Euro gelegen. Auch die Stadt Weißenfels rechnet bis Ende des Jahres mit Ausgaben in Höhe von 1,7 Millionen Euro, während im gesamten Jahr 2022 Wohngeld in Höhe von knapp 657.000 Euro ausgezahlt worden sei.
Einerseits liegt der Anstieg an einer höheren Zahl von Anträgen. Andererseits hat die Bundesregierung mit dem „Wohngeld Plus“ die Höhe der ausgezahlten Betrage nahezu verdoppelt. So stieg das Wohngeld nach Angaben der Bundesregierung von im Schnitt 180 Euro pro Monat auf jetzt 370 Euro im Schnitt.
Nicht so viele Anträge wie anfangs befürchtet - aber hohes Aufkommen
Bei der Ankündigung der Wohngeldreform im vergangenen Jahr hatten Städte und Kommunen bundesweit stellenweise mit einer Verdreifachung der Anträge gerechnet. So hoch war der Anstieg insgesamt nicht. In Sachsen-Anhalt wurden bei den zuständigen Städten zwischen 18 Prozent und fast 70 Prozent mehr Anträge gestellt. Die damit verbundenen Herausforderungen seien groß, erklärte der Sozialbeigeordnete von Magdeburg, Ingo Gottschalk. Zwar seien neue Mitarbeitende eingearbeitet worden, aber dies brauche ebenfalls Zeit. Derzeit seien daher noch rund 2500 Anträge offen.
In vielen Städten wie Stendal, Aschersleben oder Köthen stieg die Zahl der Anträge um gut ein Drittel bereits in den ersten drei Quartalen des Jahres. Besonders viele Anträge gab es den Angaben zufolge in Quedlinburg und Halle. Dort merke man, dass die Zahl der Anträge jetzt zum Jahresende wieder steige, sagte ein Sprecher.
Die Bearbeitungszeiten liegen nach Angaben der Städte zwischen vier Wochen wie etwa in Naumburg und bis zu sechs Monaten in der Landeshauptstadt.
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